Fußball:Chapecoense holt ersten Titel nach Flugzeugabsturz

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Die Mannschaft von Chapecoense im April. (Foto: LatinContent/Getty Images)

Der brasilianische Klub gewinnt die Meisterschaft des Bundeslandes Santa Catarina. Der italienische TV-Sender RAI entschuldigt sich bei Medhi Benatia für einen rassistischen Vorfall.

Fußball, Brasilien: Gut fünf Monate nach der Flugzeugtragödie, bei der fast das gesamte Team inklusive Trainerstab ums Leben gekommen war, hat das neue Chapecoense seinen ersten Titel geholt. Der brasilianische Fußball-Erstligist gewann die Meisterschaft des Bundeslandes Santa Catarina. "Dieser Triumph ist für die Krieger, die dort oben sind und auf uns schauen", sagte Alan Ruschel, der den Flugzeugabsturz als einer von drei Spielern überlebt hatte und die Partie als Zuschauer verfolgte."Chape" reichte im Final-Rückspiel nach dem 1:0-Erfolg aus der Vorwoche wegen der besseren Platzierung aus der Gruppenphase ein 0:1 gegen Avaí FC zum sechsten Titel im regionalen Wettbewerb. Das Team mit 27 seit Januar neu integrierten Spielern trug bei der Titelfeier T-Shirts mit der Aufschrift "Eternos Campeõs" (Ewige Champions). In der Nacht zum 29. November des vergangenen Jahres waren beim Absturz eines von Chapecoense angeheuerten Charterfliegers auf dem Weg zum Copa-Sudamericana-Finale gegen Atlético Nacional kurz vor Medellin 71 Menschen ums Leben gekommen, darunter 19 Spieler.

Basketball, NBA: Der einmal mehr überragende Basketballer LeBron James hat die Cleveland Cavaliers ins Play-off-Halbfinale der nordamerikanischen Profiliga NBA geführt. Der Titelverteidiger gewann auch das vierte Spiel bei den Toronto Raptos mit 109:102 und setzte sich in der best-of-seven-Serie souverän mit 4:0 durch. James steuerte 35 Punkte und neun Rebounds bei, Kyrie Irving kam auf 27 Zähler. Auf wen die Cavaliers im Finale der Eastern Conference treffen, ist noch völlig offen, da die Washington Wizards in ihrer Serie gegen die Boston Celtics durch ein 121:102 zum 2:2 ausglichen. Auch Ex-Meister San Antonio Spurs kassierte einen Rückschlag und musste durch ein 104:125 bei den Houston Rockets ebenfalls den 2:2-Ausgleich hinnehmen.James und Cleveland stellten auch in Toronto ihre aktuelle Ausnahmeform unter Beweis - in den laufenden Play-offs hat der Titelverteidiger noch kein einziges Spiel verloren. Dennoch sei es "nie einfach gewesen", sagte Irving: "Vor allem nicht in einem solch entscheidenden Spiel." James persönlich zieht zum siebten Mal nacheinander ins Finale der Eastern Conference ein - nach vier Auftritten mit Miami Heat steht er dort nun zum dritten Mal in Folge mit Cleveland. "Das wird mir nicht geschenkt. Ich muss mir das da draußen immer hart erarbeiten", sagte der Superstar.

Fußball, Italien: Italiens öffentlich-rechtlicher TV-Sender RAI hat nach der rassistischen Beleidigung gegen den früheren Fußball-Bundesliga-Profi Medhi Benatia Ermittlungen aufgenommen. Der Profi von Meister Juventus Turin war während eines Interviews des Senders über seine Kopfhörer von einer noch unbekannten Person als "Scheiß-Marokkaner" beschimpft worden. In einer Stellungnahme dementierte der TV-Kanal, dass ein RAI-Mitarbeiter für den Vorfall verantwortlich sei. RAI versicherte, den Vorfall mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln klären zu wollen und entschuldigte sich bei Bayern-Leihgabe Benatia sowie dem Klub.

Die RAI reagierte damit auf eine Beschwerde von Rekordmeister Juve, der in einem Schreiben eine Erklärung gefordert hatte. Der Vorfall dürfe nicht verharmlost werden, schrieb der Turiner Klub. Benatia hatte während einer Live-Schaltung nach dem 1:1 im Derby gegen den FC Turin das Interview empört abgebrochen. Aus dem Hintergrund war eine männliche Person zu hören, die die Leihgabe von Bayern München verunglimpfte. Die Zuschauer bekamen die Worte nicht zu hören.Der 30-Jährige zeigte sich über den Vorfall verbittert. "Italien ist ein Land, das seit Jahren in meinem Herzen ist. Leider gibt es eine intolerante Minderheit. Ich bin Marokkaner und extrem stolz auf mein Land", so der Spieler.

Fußball, Dubai: Diego Maradona hat einen neuen Job. Der 56-jährige Argentinier wird Trainer beim Zweitligisten Al Fujairah aus Dubai. Das verkündete der Weltmeister von 1986 am Sonntag via Facebook. "Das sind meine neuen Farben", schrieb Maradona und hielt dabei das rot-weiß-gestreifte Trikot seines neuen Klubs in die Kamera.Für den einst brillanten Spielmacher ist es bereits das zweite Trainer-Engagement in den Vereinigten Arabischen Emiraten, zwischen 2011 und 2012 hatte er den Erstligisten Al Wasl betreut. Insgesamt ist es für den früheren argentinischen Nationaltrainer (2008 bis 2010) die vierte Station als Vereinscoach.

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