Fußball-Bundesliga:Und er trifft wieder nicht

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Beim 1:0-Sieg der Schalker gegen harmlose Rostocker glänzt Nationalstürmer Kevin Kuranyi zunächst als Bankdrücker - und dann als Chancentod.

Thomas Becker

Es dauerte dann doch bis kurz nach halb fünf, bis Mirko Slomka endlich ein wenig in sich hineingrinsen konnte. 53 Minuten lang hatten ihn seine Schalker Profikicker hingehalten, mal wieder kein Tor fabriziert, auch nicht gegen den Abstiegskandidaten aus Rostock. 0:1 gegen Barcelona, 0:0 gegen Karlsruhe - so lautete zuletzt die eher bescheidene Bilanz für einen Tabellenzweiten. Halil Altintop war es dann, der die Torblockade durchbrach. Nach einer gefühlvollen, punktgenauen Hereingabe von Albert Streit beförderte Altintop die Kugel per Kopfstoß vorbei an Rostocks Keeper Wächter ins Netz zur allgemeinen Erleichterung des königsblauen Kosmos.

Unterstützung für King Kev (Foto: Foto: Getty)

Doch bis dahin hatte der wie immer sangesfrohe 04-Anhang keine gute Zeit. Selbst gegen den Tabellenfünfzehnten Rostock wollte dem ersten Bayern-Verfolger nichts Zählbares gelingen. Torgefährlichster Mann auf dem Platz war Altintop, der zumindest einige Distanzschüsse Richtung Wächter abgab. Kevin Kuranyi saß zunächst auf der Bank, Sören Larsen durfte sich gut eine Stunde lang mal wieder von Anfang an versuchen. Auf der anderen Seite tat sich vorne noch weniger: Der schwächste Angriff der Liga mit nur 22 Treffern in 26 Spielen konnte Schalkes Keeper Manuel Neuer nie gefährden. Lediglich kurz vor der Pause konnte Jermaine Jones froh sein, für seine Notbremse bloß die gelbe Karte gesehen zu haben.

Kurz nach Altintops Führungstreffer kam der kriselnde Kuranyi dann ins Spiel, hatte kaum zwei Minuten später die große Chance zum 2:0, scheiterte aber freistehend am Rostocker Torwart. Vereinzelte Pfiffe in der Arena. Rostock sah sich nunmehr zu verstärkten Offensivaktivitäten genötigt - was beinahe im Ausgleich gemündet wäre: In der 70. Minute zeigte Neuer eine prima Parade nach einem Kopfball von Gledson aus kürzester Distanz; den Nachschuss von Menga kratzte Albert Streit gerade noch so von der Linie.

Es folgten noch zwei weitere große Auftritte von Nationalstürmer Kevin Kuranyi, die sich auch noch recht ähnelten. Wieder lief er alleine auf Wächter zu, wieder parierte der Rostocker. Drei Tore hätte er in dieser letzten halben Stunde machen müssen, blieb jedoch seiner aktuellen Form treu - und traf gar nicht. So gesehen kann es in vier Tagen gegen Barcelona nur besser werden. Rostock plagen nach dem siebten sieglosen Spiel ganz andere Sorgen. Die Pagelsdorf-Elf steht nun auf einem Abstiegsplatz. Am nächsten Samstag geht's zum KSC, danach kommt Werder Bremen - zu lachen hat Rostock schon länger nichts mehr.

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