Wer der Jugend die Fähigkeit zur Kritik abspricht, der hat noch nie die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft kennengelernt. Vor allem nicht jene, die gerade in Kanada unterwegs ist. Bundestrainerin Silvia Neid hörte jedenfalls im Presseraum von Winnipeg aufmerksam zu, als ihre Spielerin Melanie Leupolz nach dem 4:0 (1:0) über Thailand konzentriert und knapp ihre Sicht der Dinge zu Protokoll gab. Die 21-Jährige hatte als Torschützin und Strategin im Mittelfeld großen Anteil daran, dass Deutschland am Samstag in Ottawa (22 Uhr) als Gruppensieger das WM-Achtelfinale bestreiten darf. So richtig genießen aber konnte Leupolz das im ersten Moment nicht.
Frauenfußball-WM:"So können wir nicht auftreten"
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Die Trainerin moniert die Chancenverwertung, die Spielführerin warnt: Trotz des souveränen Gruppensiegs geben sich die deutschen Fußballerinnen vor dem Achtelfinale selbstkritisch.
Von Kathrin Steinbichler, Winnipeg
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