Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden:In den Hintern getreten

Die Rechtsverteidigerin wählt eine seltsame Abwehrtaktik, die Linksverteidigerin erinnert an Roger Federer, der Trainer wechselt das "Sexiest Woman" des Landes ein. Und dennoch gibt es nur ein Thema: Lotta Schelin! Lotta Schelin! Lotta Schelin! Die Schwedinnen beim 1:0 gegen Nordkorea in der Einzelkritik.

Carsten Eberts, Augsburg

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Hedvig Lindahl

1 / 13
(Foto: dpa)

Die Rechtsverteidigerin wählt eine seltsame Abwehrtaktik, die Linksverteidigerin erinnert an Roger Federer, der Trainer wechselt das "Sexiest Woman" des Landes ein. Und dennoch gibt es nur ein Thema: Lotta Schelin! Lotta Schelin! Lotta Schelin! Die Schwedinnen beim 1:0 gegen Nordkorea in der Einzelkritik. Hedvig Lindahl Dreimalige schwedische Torhüterin des Jahres - mag es nicht leise. Hüpfte schon in den Anfangsminuten hibbelig durch den eigenen Strafraum und ruderte mit den Armen, um  das Augsburger Publikum zum Klatschen zu animieren. Wurde mit einer La-Ola belohnt. Schlief in der zweiten Halbzeit fast ein, musste sich dann jedoch bei Kollegin Sara Thunebro bedanken, die für sie nach einer nordkoreanischen Ecke auf der Linie rettete.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Annica Svensson

2 / 13
(Foto: AP)

Hat schon für wohlklingende Vereine wie Björneborg, Bäckhammars, Rävåsens, Älvsjö, Djurgården, Hammarby und Tyresö gespielt. Musste sich an die große Fußballwelt in der Weltstadt Augsburg deshalb erst gewöhnen. Schaffte dennoch das Kunststück, der Koreanerin Jo Yun Mi in den Hintern zu treten und dafür einen Freistoß zu bekommen. Wandte diese gewinnbringende Taktik leider nur einmal an.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Sara Larsson

3 / 13
(Foto: dpa)

Spielt seit elf Jahren in der Nationalmannschaft, hat entsprechend Erfahrung mit knapp verpassten Meisterschaften (EM-Zweiter 2001, WM-Zweiter 2003, EM-Halbfinale 2005). Versuchte es konsequent mit langen Bällen auf die beiden Stürmerinnen, die jedoch nur selten ankamen. Versuchte es deshalb noch vehementer mit langen Bällen. Bis ihr jemand sagte, dass dies wirklich keine gute Idee ist.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Charlotte Rohlin

4 / 13
(Foto: Getty Images)

Wurde in Schweden zur "Abwehrspielerin des Jahres" gewählt, was im Land von Patrick Andersson  eine große Ehre darstellen muss. Hatte dennoch so manches Problem mit den kleinen und wuseligen Koreanerinnen, die einfach verdammt klein und wuselig waren. Hielt die Abwehr jedoch zusammen, blieb zum zweiten Mal bei dieser WM ohne Gegentor. Könnte mit den amerikanischen Stürmerinnen im dritten Spiel jedoch gravierendere Probleme bekommen.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Sara Thunebro

5 / 13
(Foto: dapd)

Sieht ein bisschen aus wie Roger Federer, was jedoch zu 98 Prozent an ihrem dicken, weißen Stirnband liegt. Schlug dennoch nach zwei Minuten kein Ass, sondern ein formschönes Luftloch am eigenen Strafraum, was Nordkorea die erste Chance des Spiels ermöglichte. Musste auch später feststellen, dass die meisten koreanischen Angriffe über ihre Seite kamen. Rettete nach einem Fehlflug ihrer Torhüterin jedoch sicher auf der Linie.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Linda Forsberg

6 / 13
(Foto: AP)

Anfangs eindeutig verwirrt, als hätte ihr niemand gesagt, dass die Nordkoreanerinnen mit Einheitsfrisuren auflaufen. Akklimatisierte sich jedoch schnell, legte vor dem 1:0 selbstlos quer, als viele ihrer Kolleginnen womöglich selbst aufs Tor geschossen hätten. Wurde von ihren Kolleginnen dafür ausgiebig bejubelt, beklatscht und betanzt.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Lisa Dahlkvist

7 / 13
(Foto: AP)

Kluge Ballverteilerin im schwedischen Mittelfeld. Kann vor allem: Bälle verteilen. Kann nicht so sehr: Tore schießen, was sie gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit alleine vor dem nordkoreanischen Tor bewies. Tat dann jedoch, was niemand von ihr erwartete: Schoss ein Tor. Bekam den Ball von Linda Forsberg jedoch auch bestmöglichst aufgelegt.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Caroline Seger

8 / 13
(Foto: REUTERS)

Schwedens Kapitänin, spielt in den USA bei Western New York Flash. Pflegt ein absolut selbstloses Spiel, holt sich gerne einen Ellenbogencheck ab, um ihren Mitspielerinnen eine Trinkpause zu ermöglichen. Meldete sich jedoch nach kurzer Behandlung wieder fit, war fortan kampfstärkste Frau im schwedischen Mittelfeld. Verteilte jedoch selbst keine Ellenbogenchecks.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Therese Sjögran

9 / 13
(Foto: AP)

Spielt in den USA bei Sky Blue FC, ist schwedische Rekordnationalspielerin. Einen Gegner wie Nordkorea, bei dem die Spielerinnen nicht nur identisch aussehen, sondern auch identisch über den Platz laufen, identisch dribbeln und identisch schießen, hatte auch sie noch nicht erlebt. Wurde kurz vor Schluss ausgewechselt.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Lotta Schelin

10 / 13
(Foto: AP)

DAS Gesicht des schwedischen Fußballs, beste Stürmerin des Landes, wird daheim sogar mit Freddie Ljungberg oder Zlatan Ibrahimovic verglichen. Sogar bei den schwedischen Journalisten auf der Pressetribüne gibt es nur ein Thema: Lotta Schelin! Lotta Schelin! Lotta Schelin! Lief schon nach drei Minuten allein auf das nordkoreanische Tor zu, verzog jedoch. Traf nach einer halben Stunde nur das Außennetz. Trat nur fünf Minuten später aussichtsreich am Ball vorbei - und warf mit einem Grasbüschel. Schoss an diesem Tag zwar aus allen Lagen, jedoch kein Tor. War trotzdem das beherrschende Thema bei den schwedischen Journalisten: Lotta Schelin! Lotta Schelin! Lotta Schelin!

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Jessica Landström

11 / 13
(Foto: Getty Images)

Kennt sich aus in Deutschland, spielt schließlich in der Bundesliga für den 1.FFC Frankfurt. Konnte von derlei Ortskenntnis jedoch kaum profitieren, da auch ihre Teamkolleginnen nur ein Thema kannten: Lotta Schelin! Lotta Schelin! Lotta Schelin! Hatte nach einer halben Stunde genug von solch konsequenter Missachtung, schnappte sich den Ball und knallte aus 30 Metern einfach drauf. Verfehlte das Tor jedoch und trug damit dazu bei, dass ihre Teamkolleginnen auch in der zweiten Halbzeit nur ein Thema kannten: Lotta Schelin! Lotta Schelin! Lotta Schelin! Wurde zehn Minuten vor Schluss ausgewechselt.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Josefine Öqvist

12 / 13
(Foto: imago sportfotodienst)

Kam zehn Minuten vor Schluss für ihre glücklose Kollegin Jessica Landström. Blieb jedoch selbst glücklos. Zierte dafür bereits das schwedische Männermagazin "Slitz" und wurde daraufhin zur "Sexiest Woman" des Landes gewählt. Auch nicht schlecht.

Frauen-WM 2011: Einzelkritik Schweden

Nilla Fischer

13 / 13
(Foto: AFP)

Kam kurz vor Schluss für Therese Sjögran. Steht ebenfalls im Viertelfinale.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: