Neymar rastete wieder einmal aus, Trainer Thomas Tuchel suchte nach Erklärungen und Weltmeister Kylian Mbappé sah Rot: Die unerwartete Niederlage im Pokalfinale gegen den Außenseiter Stade Rennes, den 13. in der französischen Liga, stürzt Paris St. Germain in Turbulenzen. Die Nerven lagen blank beim französischen Meister, nachdem der Topklub 5:6 im Elfmeterschießen gegen die Bretonen verlor. Auf dem Weg zur Siegerehrung Richtung Ehrentribüne von einem Fan verbal provoziert, konnte sich Neymar nicht beherrschen und schlug dem Pöbler ins Gesicht. "Ob es falsch war? Definitiv. Aber jedem von uns fließt Blut durch die Adern", ließ der Brasilianer später via Instagram wissen. Wie gereizt Neymar war, offenbarte sich auch in heftiger Kritik an jungen Teamkollegen, von denen er mehr Respekt gegenüber älteren Spielern und dem Trainer einforderte.
Ratlos wirkte Trainer Tuchel: "Ich habe keine Erklärung. Ein 4:0 war möglich, aber wir haben es einfach nicht geschafft." Schon zur Halbzeit - seine Elf führte 2:1 - schwante dem 45-Jährigen Böses: "In der Kabine haben wir irgendwie nicht realisiert, dass es immer noch ein offenes Match war." Rennes glich aus, kam über die Verlängerung ins Elfmeterschießen und hatte kurz vor Mitternacht das bessere Ende für sich. Es war der erste nationale Titel für den Klub seit 48 Jahren.
Seinen Anteil an der Niederlage im Stade de France hatte Mbappé. Der 20- Jährige beging zwei Minuten vor Ende der Verlängerung ein übles Foul und kassierte einen Platzverweis. Tuchel würdigte Mbappé nach dessen roter Karte zunächst keines Blickes (), anschließend aber verteidigte er ihn: "Ich hatte das Gefühl, dass er sich nicht frei fühlte. Die rote Karte am Ende, das war nicht Kylian."