Frankfurt bezwingt Schalke 04:Hoher Kitschfaktor

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Umjubelter Heimkehrer: Flip Kostic (rechts) feiert Luka Jovic nach dessen Tor zum 3:1. (Foto: Kai Pfaffenbach/AFP)

Fast schon zu märchenhaft, um wahr zu sein: Luka Jovic, der Frankfurt 2018 als Held verließ, aber bei Real Madrid nie glücklich wurde, kehrt an den Main zurück, wird eingewechselt und erzielt das 2:1-Siegtor gegen Schalke 04.

Rückkehrer Luka Jovic hat bei Eintracht Frankfurt einen märchenhaften Einstand gefeiert und dem Team zum Abschied von Kapitän David Abraham drei Punkte gegen Schalke 04 beschert. Der Serbe traf beim 3:1 gegen FC Schalke 04 gleich zweimal - erst in der 72. Minute, dann in der Nachspielzeit. Zuvor brachte André Silva (28.) die Frankfurter in Führung, die Matthew Hoppe (29.) umgehend ausglich.

Jovic war erst zehn Minuten vor seinem ersten Treffer von Trainer Adi Hütter eingewechselt worden, der anschließend ins Schwärmen geriet: "Dass Luka solche zwei Traumtore schießt, zeigt seine Klasse." Sogar Schalkes Trainer Christian Gross lobte ihn als "überragenden Mann".

Die Hoffnungen der Königsblauen auf einen dauerhaften Aufschwung sind allerdings nun auch wegen Jovic wieder verblasst. Nach dem ersten Sieg gegen die TSG Hoffenheim (4:0) und dem Ende der Negativserie von 30 Fußball-Bundesligapartien ohne Sieg gingen die Schalker im Bundesligaspiel am Sonntag wieder als Verlierer und Tabellenletzter vom Platz. Die Frankfurter steuern mit dem vierten Sieg hintereinander auf Europacup-Kurs.

"Ein Drehbuch wie in einem Hollywoodfilm", schwärmt Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic

Die Frankfurter Profis waren zunächst nicht nur beflügelt durch die letzten Erfolge. Sie wollten zugleich ihrem Kapitän David Abraham nach mehr als fünf Jahren am Main einen guten Abschied und dem Überraschungsrückkehrer Jovic einen gebührenden Empfang bereiten. Abraham beendete sein Engagement auf eigenen Wunsch und kehrt in seine Heimat Argentinien zurück. Der 23-jährige Jovic ist von Real Madrid ausgeliehen, wohin ihn die Eintracht 2019 für rund 60 Millionen Euro verkauft hatte. Mehr Motivation geht nicht, und was folgte war "ein Drehbuch wie in einem Hollywoodfilm", wie Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic begeistert befand.

Die Gastgeber legten entsprechend energisch und druckvoll los, während die Schalker kaum Initiative entwickelten und froh sein konnten, nicht früh in Rückstand zu geraten. Doch Eintracht-Mittelfeldspieler Aymen Barkok (3./7.) vergab freistehend zweimal aus 14 Meter mit Schüssen Großchancen. Glück hatten die Gäste bei einem Kopfball von Martin Hinteregger (24.) nach Ecke von Amin Younes, bei dem der Ball an den Pfosten klatschte. Vier Minuten später nutzte jedoch Silva ein Anspiel von Erik Durm konsequenter. Vom Elfmeterpunkt schoss er zum 1:0 und seinem zwölften Saisontreffer ein.

Doch die Freude über die Führung war nur kurz: Im Gegenzug setzte sich Hoppe gegen Hinteregger durch und erzielte mit einem Schuss durch die Beine von Eintracht-Keeper Kevin Trapp den Ausgleich. Der US-Amerikaner hatte gegen Hoffenheim mit drei Toren geglänzt. Es blieb bei dieser Chance für Schalke und beim 1:1 bis zur Pause - dank Schalke-Torwart Ralf Fährmann, der in der 42. Minute einen Schuss von Durm bravourös abwehrte.

In der zweiten Hälfte waren die Königsblauen viel aktiver, während die Frankfurter den Spielfaden etwas verloren. Erst mit der Einwechslung von Jovic nach gut einer Stunde kam wieder mehr Zug ins Spiel der Eintracht und die Wende. Nach Vorlage von Filip Kostic schoss Jovic zum 2:1 ein.

Für Unruhe hatten bei Schalke vor Anpfiff ein Kicker-Bericht gesorgt, wonach der Aufsichtsrat kurz- bis mittelfristig einen Nachfolger für Sportvorstand Jochen Schneider suche. "Da müssen Sie den Aufsichtsrat fragen. Die Frage kann ich leider nicht beantworten", sagte Schneider dem Sender Sky. "Ich mache meinen Job. Das ist das, was ich beeinflussen kann."

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