Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg wechselt zu Renault und lässt damit Landsmann Pascal Wehrlein auf eine Beförderung zu Force India hoffen. Hülkenberg hat sich mit dem Werksteam auf einen Mehrjahresvertrag geeinigt, wie der französische Rennstall am Freitag bekanntgab.
Davon schon hatte Force India den Abschied des Deutschen zum Saisonende erklärt. "Er ist ein herausragender Fahrer, der mehr Punkte für dieses Team erzielt hat als jeder andere. Wir werden Nico vermissen, aber wir respektieren seine Entscheidung, neue Möglichkeiten zu ergreifen", wurde Force-India-Teamchef Vijay Mallya in der Mitteilung zitiert.
Hülkenberg fährt derzeit seine vierte Saison für den privaten Rennstall. Hoffnungen auf seine Nachfolge bei Force India kann sich der 21 Jahre alte Wehrlein machen, der in diesem Jahr für Manor fährt. Wehrlein ist Schützling des Force-India-Motorenpartners Mercedes und zudem eine wohl deutlich günstigere Alternative zum erfahrenen Hülkenberg. Mercedes werde für ihn die Verhandlungen führen, hatte Wehrlein zuletzt schon erklärt. Gesetzt ist bei Force India der Mexikaner Sergio Perez.
Hülkenberg wartet noch auf einen Podestplatz
Hülkenbergs jüngste Aussage, es sehe nicht nach einem Abschied aus, war wohl eher dem Poker um seine künftige Millionengage bei Renault geschuldet. Laut Bild soll er im ersten Jahr fünf Millionen US-Dollar verdienen, im zweiten sechs (also insgesamt knapp zehn Millionen Euro).
Die Franzosen sind für 2017 auf der Suche nach einem routinierten Anführer für ihr Werksteam. Der Däne Kevin Magnussen und der Brite Jolyon Palmer haben bisher nicht überzeugen können. Auch Perez und der Finne Valtteri Bottas von Williams galten als Kandidaten. Beide wollten sich aber angeblich nicht langfristig an Renault binden.
Hülkenberg bewährte sich in 111 Grand-Prix-Rennen als solider Punktesammler, schaffte es aber noch nie aufs Podium. Seinen größten Erfolg erreichte er 2015 mit dem Sieg im Porsche beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans.