Formel 1:Medien: Brawn vor Abschied bei Mercedes

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Wird Mercedes womöglich bald verlassen: Ross Brawn (Foto: Getty Images)

Der Abschied von Teamchef Ross Brawn beim Formel-1-Rennstall Mercedes wird wahrscheinlicher. Kap Verde zieht gegen die Fifa vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas. Pechstein erstattet Anzeige gegen den Vater ihrer Rivalin Beckert.

Formel 1, Ross Brawn: Der Abschied von Teamchef Ross Brawn beim Formel-1-Rennstall Mercedes zum Saisonende wird offenbar immer wahrscheinlicher. Wie die BBC unter Berufung auf eine dem Rennstall nahestehende Quelle berichtet, konnten Brawn und das Werksteam bislang noch keine Einigung darüber erzielen, welche Rolle der 58-Jährige in der kommenden Saison konkret einnehmen soll. Weder Mercedes noch Brawn selbst wollten sich bislang zu den neuerlichen Gerüchten äußern. Bereits vor drei Wochen hatte Brawn im Vorfeld des Grand Prix von Japan von Gesprächen mit Aufsichtsratschef Niki Lauda über seine Zukunft beim Rennstall aus Brackley berichtet, allerdings keine klare Tendenz genannt. Eine Entscheidung habe Zeit bis zum Winter, hieß es. Berichte über Verhandlungen mit Konkurrent McLaren und Motorenhersteller Honda hatte Brawn zurückgewiesen. Verschiedene Medien hatten Anfang Oktober außerdem bereits von einer bereits feststehenden Entscheidung über Brawns Abschied zum Jahresende berichtet, als Nachfolger stünde sein Landsmann Paddy Lowe bereit. Lauda hatte dies jedoch umgehend dementiert.

Eisschnellauf, Claudia Pechstein: Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat Anzeige wegen Beleidigung und Verunglimpfung in der Öffentlichkeit gegen den Vater ihrer Rivalin Stephanie Beckert erstattet. Einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung bestätigte Pechsteins Management dem sid am Dienstag. Detlef Beckert wollte sich auf Anfrage zu den Vorwürfen nicht äußern. Detlef Beckert soll nach Abschluss der deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Inzell unter Zeugen und in Hörweite von Pechstein Äußerungen getätigt haben, die den Eindruck erwecken könnten, die fünfmalige Olympiasiegerin würde derzeit unter Dopingeinfluss laufen. "Lieber ein ehrlicher dritter Platz als ein geschummelter erster", soll Beckert laut Bild gesagt haben. Während der Siegerehrung des 5000-m-Rennens soll Detlef Beckert gerufen haben: "Die ist doch eh voll." "Das ist einfach unterstes Niveau. So etwas ist mir noch nie passiert", sagte Pechstein der Bild: "Das sollte sich niemand gefallen lassen. Deshalb habe ich Strafanzeige gestellt. Den Rest klären die Anwälte."

Die Lager der beiden besten deutschen Langstrecken-Läuferinnen stehen sich seit Jahren unversöhnlich gegenüber. Zum vorläufigen Höhepunkt der Streitigkeiten zwischen der 41-jährigen Berlinerin Pechstein und der 17 Jahre jüngeren Erfurterin Beckert war es beim vergangenen Weltcup-Finale in Heerenveen gekommen. Pechstein warf ihrer Mannschaftskollegin nach deren Auftritt im Teamlauf via Facebook "Arbeitsverweigerung" vor. Was folgte, war eine öffentliche Schlammschlacht und der WM-Rückzug Beckerts aus der Teamverfolgung. Ohne Pechstein, die damals eine zweijährige Dopingsperre absaß, hatte Beckert mit dem Team bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver die Goldmedaille gewonnen.

Fußball, Kap Verde:Der Fußball-Verband von Kap Verde zieht wegen seines Zwangs-Ausscheidens in den Play-offs für die WM 2014 in Brasilien vor den Internationalen Sporgerichtshof CAS. Der Fußball-Weltverband FIFA hatte das entscheidende Spiel der zweiten Qualifikationsrunde gegen Tunesien mit 0:3 gegen Kap Verde gewertet, da das Überraschungsteam beim überraschenden 2:0-Sieg am 7. September einen angeblich nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt hatte. Dieser soll nach Argumentation der Insulaner aber in einem ebenfalls annullierten Spiel des Feldes verwiesen worden sein, wodurch die Sperre ungültig gewesen sein soll. Der Fall wird dadurch verzwickt, dass Kap Verde im Falle eines Erfolgs vor dem CAS gegen Kamerun mit dem deutschen Trainer in den Play-offs spielen müsste. Diese haben das Hinspiel in Tunesien (0:0) aber schon bestritten. Das Rückspiel soll am 15. November stattfinden.

DOSB, Präsidentenwahl: Der Wahl von Alfons Hörmann zum Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) steht nichts mehr im Wege. Das DOSB-Präsidium wird der Mitgliederversammlung am 7. Dezember in Wiesbaden den 53-Jährigen als neuen Präsidenten vorschlagen. Das teilte der Verband am Dienstag mit. Den Beschluss fasste das Gremium in seiner Sitzung am Dienstag in Frankfurt/Main. Hörmann soll Nachfolger von Thomas Bach werden, der am 10. September zum Präsidenten des IOC gewählt worden war. Zuvor hatten sich die DOSB-Spitzenverbände und die Landessportbünde für Hörmann ausgesprochen. Dieser ist bislang noch Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV), wird diesen Posten aber mit Übernahme des DOSB-Präsidentenamtes aber abgeben.

Handball, HSV Hamburg: Matthias Rudolph ist nicht mehr Präsident des Handball-Bundesligisten HSV Hamburg. Der 55-Jährige tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt beim Champions-League-Sieger zurück. Das teilte der Verein am späten Montagabend mit. Bis auf Weiteres werden Vize-Präsident Frank Spillner und Schatzmeister Jens Lingthaler die Aufgaben übernehmen. Rudolph gab als Grund für seinen Entschluss die Doppelbelastung bei der Führung seines Unternehmens und des HSV an. "Außerdem leidet das Familienleben durch die räumliche Entfernung und ich kann der Aufgabe als Präsident in der Form nicht so nachkommen wie es sein sollte", sagte Rudolph.

Tennis, Paris: Tennisprofi Philipp Kohlschreiber (Augsburg) ist erfolgreich ins ATP-Masters in Paris gestartet und fordert nun erneut Tommy Haas zum deutschen Duell. Kohlschreiber setzte sich zum Auftakt des mit 2,6 Millionen Euro dotierten Hallenturniers im Palais Omnisports gegen den Italiener Andreas Seppi 6:3, 3:6, 6:4 durch. Der an Position elf gesetzte Haas hatte in der ersten Runde ein Freilos. In der vergangenen Woche hatte Kohlschreiber in Valencia gegen seinen Davis-Cup-Kollegen Haas (Los Angeles) in drei Sätzen gewonnen. Von sechs Duellen haben die beiden derzeit besten deutschen Tennisspieler jeweils drei für sich entschieden.

Schweden, Fußball: Malmö FF ist zum 17. Mal schwedischer Fußballmeister. Die Mannschaft von Trainer Rikard Norling sicherte sich am Montagabend durch ein 2:0 bei Titelverteidiger Elfsborg Boras am vorletzten Spieltag den Titel. Mit 60 Punkten kann MFF, wie das Team in Schweden genannt wird, in der letzten Runde nicht mehr von Verfolger AIK Stockholm (55) eingeholt werden.

NFL, Sebastian Vollmer: Die New England Patriots müssen aller Voraussicht nach für den Rest der Saison in der National Football League NFL auf ihren deutschen Right Tackle Sebastian Vollmer verzichten. Wie mehrere Medien in Boston am Montag übereinstimmend berichteten, hat sich der 29-Jährige am Sonntag (Ortszeit) beim 27:17-Heimsieg der Patriots gegen die Miami Dolphins eine Fraktur im rechten Bein zugezogen. Unklar war zunächst, ob es sich um einen Bruch des Ober- oder des Unterschenkelknochens handelt. Vollmer zog sich die Verletzung Mitte des zweiten Viertels zu, als Miamis Defensive Tackle Randy Starks auf sein Bein gefallen war. Der Rheinländer musste anschließend vom Feld gefahren werden. Somit fällt Vollmer zum zweiten Mal in seiner NFL-Karriere für längere Zeit aus. Ob die Verletzung gleichbedeutend mit dem Saisonende ist, blieb zunächst offen. Vollmer hatte sich am 27. November 2011 den rechten Fuß gebrochen. Beim Super Bowl am 5. Februar 2012 gegen die New York Giants stand er jedoch wieder auf dem Platz.

Golf, Lydia Ko: Der Wechsel der jungen Golf-Spielerin Lydia Ko ins Profilager ist perfekt: Die 16-Jährige aus Neuseeland hat von der LPGA die volle Spielerlaubnis für die US-Tour 2014 erhalten. Das gab LPGA-Commissioner Michael Whan am Montag bekannt. Die gebürtige Südkoreanerin, die im Frauen-Golf bereits zahlreiche Altersrekorde gebrochen hat, hat sich erfolgreich um eine Sondererlaubnis beworben - im Normalfall gilt ein Mindestalter von 18 Jahren. "Es war immer mein Traum, auf der LPGA Tour und gegen die besten Spielerinnen der Welt anzutreten. Ich weiß, dass man als Mitglied nicht nur gute Leistungen bringen, sondern auch Pflichten erfüllen muss", sagte Ko. Anfang 2012 hatte Ko erstmals auf sich aufmerksam gemacht, als sie im Alter von 14 Jahren bei der New South Wales Open in Australien triumphierte. Damit gewann sie als weltweit bisher jüngste Spielerin ein Profiturnier. Auf der US-Tour wurde sie mit 15 Jahren, 4 Monaten und 2 Tagen mit dem Erfolg in der kanadischen Olympiastadt Vancouver zur jüngsten Toursiegerin der Geschichte. In der Weltrangliste ist Lydia Ko nach nur 23 Turnieren, in denen sie als Profi mehr als zwei Millionen Dollar gewonnen hätte, bereits die Nummer fünf.

Bundesliga, HSV: Fußball-Bundesligist Hamburger SV muss mehrere Wochen auf seinen Abwehrspieler Johan Djourou verzichten. Der 26-jährige Schweizer zog sich am Sonntag beim 3:0-Sieg seines Clubs beim SC Freiburg einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zu. Dies ergab nach Clubangaben vom Montag eine Untersuchung im Krankenhaus. Djourou hatte in Freiburg bereits nach 22 Minuten ausgewechselt werden müssen. Für das Heimspiel des HSV am kommenden Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach fällt er auf jeden Fall aus.

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