Formel 1:Aller guten Dinge sind elf

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Lewis Hamilton feiert beim letzten Qualifying auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi seine elfte Pole-Position dieser Saison. (Foto: Andrej Isakovic/AFP)

Vor dem letzten Rennen der am Ende einseitigen Saison ist Weltmeister Lewis Hamilton im Qualifying erneut dann am schnellsten, als es darauf ankommt. Sebastian Vettel muss sich mit Platz drei begnügen.

Lewis Hamilton küsste und streichelte sein Auto. Nachdem der Weltmeister sich auch die letzte Pole Position der Saison gesichert hatte und mit einem breiten Grinsen feierte, konnte Sebastian Vettel wieder nur anerkennend nicken. Der Ferrari-Pilot, der während des Qualifyings zum Großen Preis von Abu Dhabi (Sonntag, 14.10 Uhr MEZ) eine Toiletten-Pause einlegen musste, startet als Dritter. Hinter Hamilton sicherte sich Valtteri Bottas im zweiten Mercedes Rang zwei. Er sei nicht schnell genug gewesen, um eine "Bedrohung" für Hamilton zu sein, sagte Vettel hinterher. Trotzdem will der Heppenheimer im Wüsten-Flutlicht unbedingt um den Sieg kämpfen und sich nach der WM-Niederlage versöhnlich in die Winterpause verabschieden. "Ich bin ziemlich zuversichtlich für Sonntag, es sollte ein gutes Rennen werden", sagte Vettel, der zuletzt Ende August in Belgien gewonnen hat.

Doch dafür muss Vettel erst einmal an diesem Hamilton vorbei. Mit dem Selbstverständnis eines fünfmaligen Weltmeisters lieferte der Brite in Abu Dhabi wieder einmal auf den Punkt eine Topleistung ab. In seinem ersten Versuch im entscheidenden Quali-Durchgang hatte der 33-Jährige noch zwei Wackler, danach fuhr er dann fast wie auf Schienen. Und wurde hinterher fast rührselig. "Das war schon ein emotionales Qualifying, weil ich zum letzten Mal mit diesem Auto ein Qualifying gefahren bin", sagte Hamilton, der sich seine elfte Pole der Saison schnappte: "Ich stehe diesem Auto wirklich nahe, es ist ein Privileg, dieses Auto fahren zu dürfen." Sein Silberpfeil schien in diesem Jahr über weite Strecken schlagbar - und trotzdem holte Hamilton schon vor vier Wochen in Mexiko den WM-Titel.

Alonso vor seinem letzten Formel-1-Rennen

Ob Vettel sich wenigstens mit dem Sieg in Abu Dhabi den Trostpreis vor der Winterpause sichert, scheint äußerst fraglich. Abu Dhabi ist Mercedes-Revier, zum fünften Mal in Serie stehen zwei silberne Autos in der ersten Startreihe - das gab es noch nie. Die vergangenen vier Siege hier holte Mercedes. Traditionell entscheidet die Startaufstellung maßgeblich über den Ausgang des Rennens in Abu Dhabi, weil das Überholen auf der Strecke sehr schwierig ist. "Wir werden kämpfen. Es kann viel passieren", sagte dennoch Vettel, der zwischendurch eine Pause auf der Toilette einlegen musste. "Du hast vier Minuten", wurde ihm am Funk gesagt. Doch auch erleichtert reichte es nicht für die erste Pole seit Hockenheim.

In der 21. Qualifikation in diesem Jahr setzte sich unterdessen der 37 Jahre alte Fernando Alonso zum 21. Mal gegen seinen belgischen Teamkollegen Stoffel Vandoorne durch. So wie Vandoorne erging es zuletzt Nelson Piquet Junior 2008. Sein Teamkollege damals bei Renault: Fernando Alonso. Der Spanier geht allerdings nur als 15. in sein letztes Formel-1-Rennen. Der 37-Jährige hatte zwar Spaniens ehemaligen König Juan Carlos in seiner Box als Unterstützung, wird aber trotzdem extrem hart kämpfen müssen, um noch einmal ein paar Pünktchen zu ergattern, bevor er "Adios" sagt. Da werden auch "ein paar Emotionen" im Spiel sein, sagte Alonso bei RTL. Aber das Rennen werde er wie jedes andere angehen: "Man setzt den Helm auf, setzt sich ins Auto, wartet auf Grün und fährt los."

© SZ vom 25.11.2018 / SID, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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