Florent Manaudou:Der schnellste Mann im Wasser

Der Franzose mit dem Tick alles zählen zu müssen, gewinnt die Sprintstrecke über 50 Meter Freistil.

Von Claudio Catuogno

Der Franzose Florent Manaudou, 24, hat einen Tick: Immerzu muss er alles zählen. Im Training zählt er jeden Armzug, nach jeder Wende beginnt er wieder von vorn. Er hat sich das nicht ausgesucht, es nervt ihn auch, aber schon als Kind hat er immer alles gezählt. Und man kann sich jetzt sehr gut vorstellen, dass Manaudou nicht deshalb der schnellste Schwimmer der Welt geworden ist, weil ihm das Schwimmen so viel Freude bereitet. "Schwimmen um des Schwimmens willen? Nein, das macht keinen Spaß", hat er kürzlich erzählt. Schwimmen um des Gewinnens willen - daran hat Manaudou hingegen Gefallen gefunden.

Zumal Florent Manaudou ja schon früh am Beispiel seiner Schwester Laure sehen konnte, wohin das Gewinnen führt: auf die Titel sämtlicher französischer Zeitschriften. Dorthin brachte Laure Manaudou ihr Olympiasieg 2004 über 400 Meter Freistil. Und dort ist nun auch Florent Manaudou Stammgast, von Gala bis Men's Health, von Aujourd'hui bis Têtu, immer mit freigelegtem Oberkörper, damit die geneigten Leserinnen und Leser auch schön seine Muskeln zählen können.

Bei der WM in Kasan hat Manaudou die schnellste aller Sprintstrecken gewonnen, die 50 Meter Freistil, in 21,19 Sekunden. Außerdem nahm er Gold über 50 Meter Schmetterling und mit der 4 x 100-Meter-Freistil-Staffel mit. Das macht zum Mitzählen: eins, zwei, drei Mal Gold.

© SZ vom 10.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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