Fifa:Vize tritt ab

Nach einem verbalen Fehltritt ist der englische Spitzenfunktionär Greg Clarke, 63, nun auch von seinem Amt als Vizepräsident des Weltverbands Fifa zurückgetreten. Clarke werde seine Rolle als Vertreter der Uefa im Fifa-Rat auf seinen Vorschlag hin niederlegen, teilte die Europäische Fußball-Union mit. Das sei das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Clarke und Uefa-Präsident Aleksander Ceferin. Die Uefa entscheidet, welche europäischen Funktionäre im Führungsgremium des Weltverbandes vertreten sind. Clarke war bereits am Dienstag als Vorsitzender des englischen Fußball-Verbandes (FA) zurückgetreten. Er zog damit die Konsequenzen aus seinen Äußerungen während einer Anhörung vor einem Parlamentsausschuss. Dabei bezeichnete Clarke schwarze Spieler mehrmals als "farbig" und stufte er Homosexualität als "Lebensentscheidung" ein. Zudem sagte er mit Blick auf die Technologie-Abteilung des Verbandes, dort würden viel mehr Menschen aus Süd-Asien als aus der Karibik arbeiten, weil sie andere Karriereinteressen hätten. Der Ausschussvorsitzende Julian Knight warf der FA vor, nicht zum ersten Mal derart negativ aufzufallen und stellte ihr Engagement für Diversität in Frage. Später teilte Clarke mit, er bedaure seine "inakzeptablen Worte" vor dem britischen Parlament, mit denen er dem Fußball einen schlechten Dienst erwiesen habe. Als Interimsnachfolger von Clark nominierte die FA Peter McCormick.

© SZ vom 13.11.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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