Fenninger-Streit mit ÖSV:"Sie tun alles, um mich fertig zu machen"

Lesezeit: 2 min

Anna Fenninger: Stress mit dem Verband (Foto: dpa)

Skifahrerin Anna Fenninger reagiert emotional auf den neuesten Streit mit Österreichs Skiverband. Andrea Petkovic und Tatjana Maria scheitern in Birmingham, Joan Laporta will wieder Barça-Präsident werden.

Ski, Anna Fenninger: Eigentlich schien alles geklärt, doch nun ist der Streit zwischen Skifahrerin Anna Fenninger und dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) erneut eskaliert. Die 25-Jährige erzürnte den Verband wegen einer in österreichischen Printmedien veröffentlichten Werbe-Kampagne für einen Automobilsponsor (Mercedes). Dies ist den Athleten eigentlich untersagt, da der ÖSV für ein Konkurrenz-Unternehmen (Audi) wirbt. ÖSV-Sportdirektor Hans Pum zeigte sich in einem Radio-Interview bei Ö3 "bitter enttäuscht. Im Fußball würde man das ein schweres Foul oder Verhöhnung des Gegners nennen. Nach unserem guten Gespräch ist mir das völlig unverständlich." Er empfinde das als "Provokation. Auch gegenüber den anderen Athleten, die unsere Sponsoren brauchen". Dies sei "unverantwortlich", kritisierte Pum Fenninger ungewohnt hart. Die Athletin setzte sich nicht minder energisch zur Wehr. Das Thema Werbekampagne sei an einem Runden Tisch ausführlich besprochen worden, schrieb sie bei Facebook. Sie fühle sich "jahrelang hintergangen", die Wertschätzung des ÖSV für Frauen erinnere an frühere Zeiten. "Meine Meinung zählt nicht - mir wird sowieso das Wort im Mund umgedreht", schrieb Fenninger. "Leider können mit der Wahrheit manche nicht umgehen. Sie tun alles, um mich fertig zu machen, und sind auf dem besten Weg dazu." Dabei hatten Olympiasiegerin Fenninger und der ÖSV den seit Wochen schwelenden Streit in der vergangenen Woche erst beigelegt. Bei einem Treffen sei in allen wesentlichen Punkten Einigung erzielt worden, hieß es danach. Der zwischenzeitlich in Österreich befürchtete Verbandswechsel der 25-Jährigen sei damit vom Tisch, hieß es in einer Mitteilung des ÖSV am Donnerstag: "Anna Fenninger ist und bleibt demnach ein wichtiger Teil der ÖSV-Familie." Dies scheint nun unsicherer denn je. Der Streit hatte sich an Fenningers angeblicher Sonderbehandlung im ÖSV entzündet. Außerdem soll sich der Verband an der Rolle ihres deutschen Managers Klaus Kärcher gestört haben.

Tennis, Birmingham: Fed-Cup-Spielerin Andrea Petkovic ist weiterhin auf der Suche nach ihrer Bestform. Die an Nummer sieben gesetzte 27-Jährige aus Darmstadt unterlag nach einem Freilos in der zweiten Runde beim WTA-Rasenturnier im englischen Birmingham der Weltranglisten-75. Katerina Siniakova aus Tschechien mit 6:4, 1:6, 6:7 (4:7). Petkovic verpatzte damit ihre Wimbledon-Generalprobe. Tatjana Maria hat unterdessen den Einzug in die zweite Runde trotz zweier Matchbälle verpasst. Die 27-Jährige aus Bad Saulgau nutzte gegen die an Nummer 16 gesetzte Französin Carolina Garcia beim Stand von 6:5 im dritten Satz zwei Möglichkeiten zum Sieg nicht. Nach 2:15 Stunden Spielzeit verlor sie das Match 2:6, 6:2, 6:7 (6:8). Nach dem Aus von Petkovic und Maria sind in Birmingham aus deutscher Sicht nur noch Angelique Kerber (Kiel/Nr. 4) und Sabine Lisicki (Berlin/Nr. 8) dabei. Topgesetzt ist die Rumänin Simona Halep vor der Serbin Ana Ivanovic.

Europaspiele in Baku
:Glänzende Bauten blenden die Welt

Mit den Europaspielen will Baku von Menschenrechtsverletzungen ablenken. Viele Milliarden Dollar investierte das Regime deshalb in den Bau von Sportstätten. So sieht das Ergebnis aus.

Von Tim Brack

Fußball, FC Barcelona: Joan Laporta will fünf Jahre nach seinem Abschied wieder Präsident des Champions-League-Siegers FC Barcelona werden. "Ich werde bei der Wahl antreten, damit Barça wieder allen gehören kann", sagte der 52-Jährige in einer Videobotschaft auf seiner Internetseite am Dienstag: "Ich habe meine Fehler, handele aber stets nach denselben Prinzipien." Laporta hatte 2003 die Präsidentenwahl gegen Lluis Bassat gewonnen und das Amt sieben Jahre lang ausgeübt. Der jetzige Präsident Josep Maria Bartomeu muss sich wegen des Vorwurfs des Steuerbetrugs im Zusammenhang mit dem Transfer des brasilianischen Superstars Neymar 2013 vor Gericht verantworten. Dennoch gilt als gesichert, dass auch er wieder antreten wird. Sein Vorgänger Sandro Rosell war Anfang 2014 im Zuge der Neymar-Affäre zurückgetreten

Tennis, Halle: Tommy Haas hat bei seinem Comeback-Versuch einen weiteren Rückschlag kassiert und ist beim ATP-Turnier in Halle in der ersten Runde ausgeschieden. Der 37-Jährige verlor am Dienstag bei der mit 1,7 Millionen Euro dotierten Rasen-Veranstaltung gegen den Italiener Andreas Seppi 5:7, 2:6. Haas war erst in der vergangenen Woche in Stuttgart nach mehr als einjähriger Pause wegen seiner vierten Schulteroperation auf die Tennis-Tour zurückgekehrt und in der zweiten Runde gescheitert. Dem Südtiroler Seppi musste sich der gebürtige Hamburger nach 1:26 Stunden geschlagen geben.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: