FC Ingolstadt:Auf der Felge gelaufen

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Erfolglos gekämpft: Ingolstadts Lukas Hinterseer im Kopfballeinsatz gegen etliche Leverkusener. (Foto: Eibner/imago)

Ingolstadt ist zufrieden mit 20 Punkten aus seiner ersten Bundesliga-Hinrunde. Trainer Hasenhüttl aber mahnt: Ein zuverlässiger Angreifer muss her.

Von Maik Rosner

Im kleineren Kreis hat Ralph Hasenhüttl später noch einmal die 0:1-Niederlage gegen Bayer Leverkusen und die erste Saisonhälfte Revue passieren lassen. Der Trainer des FC Ingolstadt schlug dabei einen weiten Bogen von seinem Aufsteiger über das Establishment zurück zu jener Problemzone seiner Mannschaft, die sich dem Publikum in der Bundesliga bisher ja sehr beachtlich vorgestellt hat. "Ein bisschen Unterschied muss schon sein zwischen den Mannschaften, die um den Klassenerhalt spielen und denen, die um die Champions League spielen", sagte Hasenhüttl also, "und wenn es dann der ist, dass ein Lewandowski oder ein Hernández das Tor halt macht, dann muss ich damit leben und kann es auch." Dann musste er los, seine Spieler in die Winterpause verabschieden, bis zum Trainingsauftakt am 3. Januar.

Der Fußballlehrer aus Österreich hat mit seinem Verweis auf den Angreifer des FC Bayern und den der Leverkusener jenes Thema benannt, das sie beim FCI umtreibt. "Mehr als ordentlich" findet Hasenhüttl zwar den Ertrag von 20 Punkten. Andererseits wissen sie in Ingolstadt aber auch, dass die zweite Saisonhälfte ohne einen zuverlässigen Angreifer ziemlich ungemütlich geraten könnte. Nach eben jenem fahnden sie längst, wie das Werben um den Österreicher Guido Burgstaller, 26, vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg belegt.

Elf Tore haben sie bisher erst erzielt, genauso viele wie Javier Hernández, der in der 73. Minute die Enttäuschung zum Ausklang herbeiführte. "Wir hatten leider nicht diesen Killer wie Leverkusen, der nur eine Chance braucht", sagte Kapitän Marvin Matip. Dabei hatte Ingolstadt lange überlegen agiert, sogar spielerisch. Doch der Gegner war vor dem Tor kühler, nicht zum ersten Mal.

Beim FCI wissen sie, dass die Torarmut, gerade die der Angreifer, auch mit ihrem aufwendigen Pressingstil zu tun hat, der Kraft und Konzentration im Abschluss raubt. Und sie ahnen, dass sie sich besser nicht nur auf das sonst sehr gut funktionierende Gefüge verlassen sollten. Zumal sie, wie es Matip ausdrückte, zuletzt "fast nur noch auf der Felge gelaufen" seien. Nicht nur die Angreifer.

© SZ vom 21.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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