EM in Luzern:Deutscher Ruder-Achter holt Gold

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Die Achter im EM-Finale (unten nach oben): Russland, Großbritannien, Niederlande, Deutschland, Rumänien, und Italien. (Foto: dpa)

Der Deutschland-Achter wiederholt seinen EM-Titel - auch andere Boote sind sehr erfolgreich. Roger Federer erreicht das Viertelfinale der French Open. Lukas Podolski wird aus dem Krankenhaus entlassen.

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Rudern, EM: Der Deutschland-Achter hat seine Siegesserie fortgesetzt und seinen EM-Titel erfolgreich verteidigt. Im Finale am Sonntag auf dem Rotsee in Luzern wehrte das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) die Angriffe der Teams aus Großbritannien und den Niederlanden ab und gab den Konkurrenten in einem spannenden Finish das Nachsehen. Damit ist die Crew um Schlagmann Hannes Ocik aus Schwerin in Finalläufen seit Rio 2016 weiterhin ungeschlagen und sicherte sich den siebten EM-Triumph in Serie.

"Wir sind richtig zufrieden mit dem heutigen Rennen. Es war hart gegen die Briten und Niederländer, beide haben sehr schnelle Boote. Auf den zweiten 1000 Metern waren wir aber richtig gut. Ich habe damit gerechnet, dass es eine heiße Saison wird, aber ich freue mich darauf", sagte Steuermann Martin Sauer.

Für einen vielbeachteten Coup sorgte Oliver Zeidler. Erstmals seit dem Sieg von Peter-Michael Kolbe 1973 stand wieder einer deutscher Einer-Fahrer bei einer EM auf dem obersten Podestplatz. Der 22 Jahre alte einstige Leistungsschwimmer aus Ingolstadt kam vor dem Niederländer Stef Broenink ins Ziel und feierte damit den größten Erfolg in seiner noch jungen Ruder-Karriere. Weitere Erfolge im Frauen-Doppelzweier, Frauen-Doppelvierer sowie im leichten Männer-Doppelzweier und ein dritter Rang im Vierer ohne Steuermann rundeten das positive DRV-Gesamtbild in den olympischen Klassen ab. Eine ähnlich gute Bilanz gab es zuletzt bei der EM 2010.

Tennis, Paris: Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer steht bei seiner Rückkehr nach Paris zum zwölften Mal im Viertelfinale der French Open. Der 37 Jahre alte Schweizer besiegte den Argentinier Leonardo Mayer überzeugend mit 6:2, 6:3, 6:3. Bei hochsommerlichen Temperaturen bis 31 Grad sparte er zudem Kräfte: Das Match dauerte nur 1:42 Stunden. "Ich bin super zufrieden, es macht mir großen Spaß hier zu spielen", sagte er anschließend. Mit einer präzisen Vorhand beendete Federer beim ersten Matchball das einseitige Duell, in dem er keinen Breakball abwehren musste. Auch nicht vom lästigen Wind ließ er sich aus der Fassung bringen. "Im Match ist es relativ heftig gewesen", berichtete Federer, "es war wichtig, sich auf den eigenen Aufschlag zu konzentrieren, ich habe sehr gut aufgeschlagen."

Federer, Sieger von 2009, ist zum ersten Mal seit 2015 wieder in Roland Garros am Start. Vor vier Jahren verlor er im Viertelfinale gegen seinen Landmann Stan Wawrinka. Mit seinem Sieg gegen den in der Weltrangliste auf Position 68 geführten Mayer wurde er zudem zum drittältesten Viertelfinalisten der French Open nach Pancho Gonzalez (Spanien/1968) und Istvan Gulyas (Ungarn/1971). In seinem 54. Grand-Slam-Viertelfinale trifft Federer auf den Griechen Stefanos Tsitsipas, in Roland Garros an Nummer sechs gesetzt, oder Wawrinka. Der Schweizer hatte im vergangenen Jahr im Finale gestanden und das Turnier 2015 gewonnen.

Japan, Lukas Podolski: Fußball-Weltmeister Lukas Podolski ist nach einer schweren Virusgrippe in Japan wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Profi von Vissel Kobe musste einige Tage in der Klinik verbringen und fehlte seinem Team beim 1:1 im Spiel gegen Jubilo Iwata. "Ich bin auf dem Weg der Besserung und bin sicher, dass ich bald wieder auf dem Platz stehen werde", postete Podolski noch vor seiner Entlassung aus der Klinik. Dazu stellte er in Bild von sich auf einem Bett liegend, am Arm die Kanüle eines Tropfs. Einem Bericht des Express zufolge habe er am Sonntag nach knapp einwöchigem Aufenthalt das Krankenhaus wieder verlassen können. Am Dienstag feiert der frühere Kölner Profi seinen 34. Geburtstag.

DFB-Elf, Ulreich: Sven Ulreich ist erstmals für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nominiert worden. Der 30 Jahre alte Ersatz von Weltmeister-Torhüter Manuel Neuer beim FC Bayern München rutscht vor den beiden EM-Qualifikationsspielen der Nationalmannschaft in Weißrussland (8. Juni) und gegen Estland (11. Juni) für Bernd Leno in den Kader. Der Torhüter des FC Arsenal kämpft schon seit mehreren Wochen mit einer Daumenverletzung, weshalb er für die DFB-Auswahl absagen musste. "Sven hat sich diese Berufung verdient. Wenn er in dieser Saison gebraucht wurde, war er da und hat beim FC Bayern Top-Leistungen gezeigt. Das ist eine große Qualität", sagte Bundestorwarttrainer Andreas Köpke. Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona hatte wegen Kniebeschwerden schon für den Saisonabschluss der DFB-Elf absagen müssen. Neben Neuer und Ulreich gehört noch der Frankfurter Kevin Trapp zum Torwartpool der Nationalmannschaft für den Länderspiel-Doppelpack.

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