EM 2020:Dem DFB drohen Frankreich und Portugal

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Vier Töpfe, viele Regeln: Die Auslosung am Samstag ist die komplizierteste der Geschichte.

Bevor an diesem Samstag um 18 Uhr in der Messehalle Romexpo in Bukarest die Vorrunde der EM 2020 ausgelost wird (live bei ARD One und Sky), stehen viele Details der Gruppen-Einteilung bereits fest. Denn diese Europameisterschaft ist die logistisch komplizierteste in der Geschichte des Turniers. Weil sie in zwölf Ländern ausgetragen wird, sind alle Gastgeber - sofern qualifiziert - ihrer Heimgruppe fest zugeordnet. Dazu kommen politische Restriktionen, die gewisse Ansetzungen in der Gruppenphase verhindern. Und die letzten vier EM-Tickets werden in vier Playoffs (mit je vier Teams) erst im März 2020 vergeben.

Die EM besteht aus 24 Teams in sechs Vierergruppen, alle Ersten und Zweiten sowie die vier besten Dritten erreichen das Achtelfinale. Für neun EM-Teilnehmer steht die Gruppe bereits fest. Alle sechs Teams aus "Topf 1" sind definitiv eingeteilt: Vier Gastgeber (Deutschland, Italien, England, Spanien) kommen in die Gruppe mit dem jeweiligen Heimspielort - zudem spielt Belgien in Gruppe B und die Ukraine in Gruppe C, weil für die Ukrainer wegen der politischen Spannungen mit Russland die Gruppe B mit Spielort St. Petersburg ausgeschlossen war.

Aus "Topf 2" und "Topf 3" werden am Samstagabend noch insgesamt neun Mannschaften zugelost, die Gastgeber Russland, Niederlande und Dänemark spielen dabei in ihrer Heimgruppe.

Kompliziert ist der "Topf 4", der aus Wales, Finnland sowie den vier noch nicht feststehenden Siegern der Playoffs besteht. Hier hat die Uefa festgelegt, dass Wales und Finnland per Fifty-fifty-Los auf die Gruppen A und B verteilt werden. Definitiv fest steht, in welchen Gruppen die Sieger der Playoffs B und C landen. In die deutsche Gruppe F kommt der Gewinner des Playoffs A - sofern es sich um Island, Bulgarien oder Ungarn handelt. Sollte sich Ungarn qualifizieren, wären in der Gruppe F mit den Spielorten München und Budapest beide Gastgeber dabei. Das mögliche direkte Duell der DFB-Elf mit Ungarn würde in München ausgetragen, Deutschland hat in der Vorrunde garantiert drei Heimspiele. Gewinnt Rumänien das A-Playoff und rutscht automatisch in die Gruppe C mit Spielort Bukarest, käme in die deutsche Gruppe stattdessen der Sieger des D-Playoffs (Georgien, Weißrussland, Nordmazedonien oder Kosovo).

Am Samstagabend wird Bundestrainer Jogi Löw also etwas schlauer sein, einen seiner drei EM-Gegner wird er aber erst Ende März kennen. Der härteste theoretisch mögliche Fall wäre für Deutschland eine "Hammergruppe" mit Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und Island. Egal, sagt Jogi Löw vor der Reise nach Rumänien: "Eine Auslosung bedeutet für mich keine Anspannung. Wir nehmen es so, wie es kommt."

© SZ vom 30.11.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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