Eisschnelllauf:Streit zwischen Pechstein und Trainer eskaliert

Eisschnelllauf-Bundestrainer Erik Bouwman hat vor der WM in Hamar an diesem Wochenende seine Vorwürfe gegen Claudia Pechstein in niederländischen Medien bekräftigt. "Wir haben hier eine Schlangengrube mit Leuten, die zu einer sehr negativen Strömung gehören", sagte der 47 Jahre alte Niederländer der Zeitung De Telegraaf. Schon am Donnerstag hatte er sich in einem Brandbrief, aus dem die Bild zitierte, der 48 Jahre alten Berlinerin unterstellt, mit "populistischer Propaganda" zu versuchen, "ihren eigenen Profit" zu sichern.

Er habe großen Respekt vor den sportlichen Erfolgen der fünfmaligen Olympiasiegerin, so Bouwman: "Leider sorgt ihr Verhalten dafür, dass wir ihre Leistungen nicht mehr genießen können." Pechstein, so der Bundestrainer, verfolge "nur Eigeninteressen", in ihrem Schatten könne sich "kein Athlet weiterentwickeln".

Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESB) wollte sich am Freitag nicht zum Thema äußern: "Wir werden das intern behandeln", sagte Sportdirektor Matthias Kulik. Der Streit zwischen Athletin und Trainer währt seit Monaten, er eskaliert nun, weil sich Pechsteins Lebensgefährte Matthias Große um das vakante Präsidentenamt in der DESG bewirbt. "Es hätte große Folgen, wenn Große gewählt wird", warnte Bouwman: "Ich fühle mich verpflichtet, die Alarmglocken zu läuten." Große hat die DESG bereits aufgefordert, das Verhalten Bouwmans zu sanktionieren.

© SZ vom 29.02.2020 / dpa, sid, sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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