Eishockey-Playoffs:Blutige Nase

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Der EHC München gewinnt auch das zweite Spiel seiner Viertelfinal-Serie. In Bremerhaven siegt der Meister mit 3:0.

Von Christian Bernhard

Härter, schneller, zäher: Das sind die Eishockey-Playoffs für Deron Quint, den 40-jährigen Verteidiger des EHC Red Bull München. Wie hart sie sein können, bekam Konrad Abeltshauser am Freitagabend zu spüren. Nach nur 31 Sekunden war Quints Verteidigerkollege im zweiten Play-off-Viertelfinalspiel in Bremerhaven derart hart in die Bande gecheckt worden, dass er liegen blieb - und dann stark blutend in die Kabine begleitet werden musste, wo seine Nase mit vier Stichen genäht wurde. Davon beeindrucken ließen sich aber weder Abeltshauser noch der EHC. Der Verteidiger des Jahres kehrte noch im Startdrittel mit Vollvisier aufs Eis zurück und erzielte beim 3:0-Sieg des Meisters den dritten Treffer.

Der EHC, der erneut ohne die verletzten Jason Jaffray und Steve Pinizzotto spielte, trat im Startdrittel diszipliniert auf und ließ defensiv kaum etwas zu. Das frühe fünfminütige Überzahlspiel, das der Meister nach Jeremy Welsh' Check an Abeltshauser zugesprochen bekam, war lange Zeit nicht berauschend - 25 Sekunden vor Ende der Strafzeit traf Yannic Seidenberg mit einem Schlagschuss aber zum 1:0 (6.). Frank Mauer erhöhte in Minute 17 nach einem Konter auf 2:0 und sorgte dafür, dass es in der Halle des Aufsteigers sehr leise wurde. "Wir haben uns vorgenommen, stabil in der Defensive zu stehen und schnell zum gegnerischen Tor zu spielen", sagte Seidenberg nach dem Startdrittel. Beides gelang dem EHC vorzüglich. Im Mitteldrittel steigerten sich die Norddeutschen, doch Münchens Torhüter Danny aus den Birken stand sicher und war nicht zu bezwingen. Abeltshauser machte mit seinem Treffer alles klar (54.). Im bayerischen Viertelfinal-Duell zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Augsburger Panthern glich Nürnberg durch einen 3:1-Auswärtssieg die Serie aus. Damit steht es in drei der vier Viertelfinalserien 1:1. Nur München führt mit 2:0-Siegen - trotz Abeltshausers ramponierter Nase.

© SZ vom 11.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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