Eishockey:Im Halbfinale

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Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft feiert den größten Erfolg ihrer Geschichte: Bei der Weltmeisterschaft in den USA kämpft das Team um den Finaleinzug.

Die deutschen Eishockey-Frauen greifen bei der Weltmeisterschaft in Plymouth erstmals nach einer Medaille. Nach dem 2:1 (0:1, 1:0, 1:0)-Erfolg mit Treffern von Kerstin Spielberger und Marie Delarbre über Russland stehen die Deutschen im Halbfinale gegen Gastgeber USA. "Das ist ein Riesenerfolg nicht nur für die Nationalmannschaft, sondern für das ganze deutsche Frauen-Eishockey", sagte die Memminger Stürmerin Manuela Anwander. Der Viertelfinalsieg gelang nebenbei im 500. Länderspiel des deutschen Frauen-Eishockeys. Erst im vergangenen Jahr waren die Deutschen wieder in die A-Gruppe aufgestiegen, eine derartige WM-Leistung war zuvor noch keinem Aufsteiger-Team gelungen. Franz Reindl, der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), zeigte sich überwältigt. "Ein wirklich großer Tag für das deutsche Eishockey und unseren Frauen-Eishockeysport. Wir sind unglaublich stolz", sagte der Bronzemedaillen-Gewinner bei den Winterspielen von 1976.

Siegtorschützin Delarbre warnte indessen bereits vor dem nächsten Gegner am Donnerstag: "Das Spiel gegen die USA wird Schwerstarbeit." Delarbre spielt für das Merrimack College in den USA. Außer ihr sind noch weitere sechs Spielerinnen des 23-köpfigen deutschen WM-Kaders im Ausland aktiv. Den Ausgleichstreffer hatte Kerstin Spielberger vom ESC Planegg nach 35 Minuten erzielt.

Dabei ist die Mannschaft erst seit Kurzem derart gefestigt. Knapp zwei Monate ist es her, da erlebte das Team die schwärzeste Stunde in der knapp dreijährigen Amtszeit von Bundestrainer Benjamin Hinterstocker: Beim Qualifikationsturnier in Japan verpasste es durch eine 1:3-Niederlage gegen die Gastgeber die Tickets für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang. Bisher hatten die deutschen Frauen 2001, 2005 und 2013 jeweils Platz fünf bei Weltmeisterschaften erzielt. Bei drei Olympia-Teilnahmen hatten sie neben Platz fünf 2006 auch die Ränge sechs in Salt Lake City 2002 und sieben 2014 in Sotschi verbucht.

© SZ vom 06.04.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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