Eishockey:Gute Erinnerung

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Der EHC München gewinnt im letzten Heimspiel des Jahres 4:3 nach Penaltyschießen gegen Berlin. Dem Hauptstadt-Klub sind die turbulenten Feiertage nach der Trainerentlassung anzumerken. In dessen Spiel hat sich einiges geändert.

Von Christian Bernhard

Der Heimspiel-Jahres-Abschluss hat beim EHC Red Bull München schöne Erinnerungen geweckt: Zu Gast waren am Freitag die Eisbären Berlin, gegen die sich die Münchner im alles entscheidenden siebten Playoff-Finalspiel im April hier den Meistertitel gesichert hatten. Und auch diesmal gab es neue gute Erinnerungen: Der EHC siegte am 33. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 4:3 nach Penaltyschießen, wodurch er den Rückstand auf Tabellenführer Mannheim auf sieben Punkte verkürzte.

Im Startdrittel zeigte Berlins Torhüter Kevin Poulin, warum er die drittbeste Fangquote der Liga hat. Alleine zwischen der siebten und zwölften Minute vereitelte er sechs gute Chancen der Münchner. Die spektakulärste Parade war jene gegen EHC-Kapitän Michael Wolf, der nach einem Querpass von Justin Shugg völlig freistehend am langen Pfosten zum Abschluss kam (8.). Den Eisbären reichte eine gute Chance: Sean Backan drückte die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie, nachdem sie durch den ganzen Münchner Torraum getrudelt war (15.).

Die Eisbären hatten turbulente Feiertage hinter sich. Kurz vor Weihnachten wurde Clement Jodoin nach nur fünfeinhalb Monaten als Cheftrainer entlassen, weil die Berliner unter ihm auf Rang neun der Tabelle abgerutscht waren. Als Interimstrainer übernahm Sportdirektor Stephane Richer - und konnte sich vor dem München-Spiel über zwei Siege gegen Düsseldorf und Bremerhavener freuen. "Wir haben gezeigt, dass wir auch gute Gegner schlagen können", sagte Torhüter Maximilian Franzreb. Obwohl Richer erst seit wenigen Tagen Trainer ist, hat sich im Eisbären-Spiel einiges geändert. "Wir sind viel aggressiver, wollen endlich wieder offensiv spielen", sagte Nationalspieler Marcel Noebels. Das Ergebnis: zehn Treffer in zwei Partien. Die Eisbären hatten in der kurzen Zeit zahlreiche Besprechungen, in denen "viel über unseren Spielstil" geredet wurde, sagte Noebels.

In München lief es auch zu Beginn des Mitteldrittel vielversprechend, James Sheppard erhöhte in Überzahl auf 2:0 (27.). Poulin bewahrte den Zwei-Tore-Vorsprung, bis Andreas Eder ins linke Kreuzeck traf (33.). Nach dem 1:2 ließen die Münchner große Chancen aus, was die Berliner erneut bestraften, als Jamie MacQueen das 3:1 erzielte (36.). Justin Shugg brachte den Meister in Überzahl aber wieder heran (39.). "Wir haben noch nicht zu unserem Spiel gefunden", sagte Eder nach dem Mitteldrittel, in dem die Münchner zweimal das Torgestänge getroffen hatten. Trevor Parkes zielte genauer und markierte in Minute 57 in Überzahl das 3:3 - und im Penaltyschießen das entscheidende Tor. Im letzten Spiel des Jahres tritt der EHC am Sonntag in Wolfsburg an.

© SZ vom 29.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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