Eishockey:Ganz eng am Mann

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Der EHC München erkämpft sich im Champions-League-Hinspiel ein 1:1 gegen die schwedische Spitzenmannschaft Växjö Lakers. Dabei hält der deutsche Meister das Tempo der Gäste erstaunlich gut mit.

Von Christian Bernhard

Die Torsirene erklang, die Münchner Fans jubelten, auch das Scheinwerferlicht erhellte den Gäste-Kasten - so wie es bei Heimspielen des EHC Red Bull München üblich ist, wenn das Heimteam ins Tor trifft. Nur der, der das Tor angeblich erzielt hatte, jubelte nicht: Michael Wolf wusste, dass er nicht getroffen hatte - obwohl alles darauf hindeutete. Der EHC-Kapitän hatte aus wenigen Zentimetern an den Pfosten geschossen statt ins leere Tor. Wolf hätte seinen EHC am Dienstagabend in jener Szene 1:0 in Führung bringen können, stattdessen geriet die Münchner Eishockey-Mannschaft kurz darauf in Rückstand. Das Sechzehntelfinal-Hinspiel in der Champions Hockey League (CHL) gegen die Växjö Lakers, den schwedischen Meister des Jahres 2015, verlor der EHC dennoch nicht, er erkämpfte sich ein 1:1 (0:1, 1:0, 0:0). "Wir wussten, dass wir ganz eng am Mann sein müssen, um ihr Tempo zu kontrollieren", sagte EHC-Trainer Don Jackson zufrieden. Das war seiner Mannschaft gelungen.

Die ersten Aufreger hatte es in Spielminute fünf gegeben: Nach einem kapitalen Fehlpass von Konrad Abeltshauser stand Växjös Joakim Hillding alleine vor EHC-Torhüter David Leggio, konnte diesen aber nicht bezwingen. Im Gegenzug ereilte Jon Matsumoto dasselbe Schicksal, seinen Alleingang entschärfte der schwedische Torwart Victor Andren. Die erste große Herausforderung stellte sich dem deutschen Meister zwei Minuten später, als Stürmer Mads Christensen nach einem Bandencheck gegen Calle Rosen eine Spieldauerdisziplinarstrafe bekam. Die fünfminütige Unterzahlsituation überstanden die Münchner nach anfänglichen Problemen gut, doch zwei Minuten vor der ersten Pausensirene kassierten sie das 0:1: Adam Bordecki verwertete einen Abpraller.

Das zweite Drittel war in Sachen Tempo noch intensiver. Der EHC hielt gut dagegen und schnürte die Gäste phasenweise sogar in deren Drittel ein, ohne in Überzahl zu sein. Wolf und Keith Aucoin (24.) vergaben gute Chancen, doch auch die Schweden waren stets gefährlich. 15 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels sorgte Jerome Flaake, der auffälligste Münchner Angreifer an diesem Abend, für das 1:1. Im Schlussdrittel ging es rauf und runter, Tore fielen aber keine mehr. Maximilian Kastners Ansage vor der Partie traf indes ein: "Wir brauchen uns nicht zu verstecken, wir sind stark und bereit." Im Rückspiel in Schweden am 11. Oktober ist für den EHC jedenfalls noch alles drin.

© SZ vom 05.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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