Eishockey:Ein Check mit Folgen

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Der EHC München verteidigt seine Tabellenführung in der DEL mit einem 5:2 in Ingolstadt. Zunächst tun sich die Münchner schwer, doch Strafzeiten für zwei Ingolstädter bescheren den Gästen ein Überzahlspiel und bringen den Durchbruch.

Von Christian Bernhard

Die Saison, die für Jochen Reimer so gut begonnen hatte, hat dem Torhüter des ERC Ingolstadt zuletzt wenig angenehme Momente beschert. Der 32-Jährige hatte sein Team am ersten Wochenende der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu einem 4:0-Sieg bei Meister EHC Red Bull München geführt, seinem ehemaligen Verein. Seitdem stand er vier weitere Male im Tor der Oberbayern - und verlor jedesmal. Am Freitagabend ging es erneut gegen München, Reimer hoffte auf die Wende, doch die kam nicht: Der EHC gewann in Ingolstadt 5:2 (1:0, 2:1, 2:1) und verteidigte somit seine Tabellenführung.

Die Münchner, die verletzungsbedingt auf die Stammspieler Jon Matsumoto, Mads Christensen, Dominik Kahun und Jerome Flaake verzichten mussten, hatten sich zu Beginn schwer getan. Erst als Ingolstadts Fabio Wagner nach einem Check in der neutralen Zone an seinem ehemaligen Teamkollegen aus Landshuter Nachwuchszeiten, Maximilian Daubner, eine Fünf-Minuten- plus Spieldauerdisziplinar-Strafe bekam, taten sich Lücken auf. Steve Pinizzotto schoss nach einem Konter knapp am ERC-Tor vorbei, im Gegenzug traf Gregory Mauldin den Außenpfosten (16.). Eine weitere Ingolstädter Strafzeit bescherte dem EHC ein Fünf-gegen-Drei-Überzahlspiel, diesen Vorteil ließ er sich nicht nehmen: Yannic Seidenberg hämmerte die Scheibe über das Tor, doch sie sprang direkt von der Bande zurück vor den Kasten von Reimer, wo Keith Aucoin sie nur noch über die Linie drücken musste (18.). "Sie haben für die Situation mit Daubner bezahlt", sagte Liga-Topscorer Aucoin nach dem ersten Drittel.

Im Mittelabschnitt bezahlten die Ingolstädter für ihr schwaches Überzahlspiel: Frank Mauer erhöhte trotz numerischer Münchner Unterlegenheit auf 2:0 (17.). Ingolstadt blieb dran, verbuchte einen Pfostentreffer (Mike Collins, 25.) und verkürzte dank Mauldin auf 1:2 (35.). Eine Minute später hätte John Laliberte sogar ausgleichen können, doch sein Schuss aus kurzer Distanz ging am Tor von Danny aus den Birken vorbei; der EHC-Torhüter machte im Übrigen ein starkes Spiel. Auf der Gegenseite verschießt Brooks Macek derzeit nicht. Der Münchner Angreifer traf zum 3:1 (37.) und trug sich im siebten Spiel in Serie in die Torschützenliste ein. Der ERC, der auf seinen Topstürmer Brandon Buck verzichten musste, kam ein weiteres Mal zurück, Laurin Braun überwand Danny aus den Birken zum 2:3 (46.). Mehr war für Ingolstadt nicht mehr drin, Macek und Jason Jaffray trafen jeweils ins leere Tor (beide 59.). Reimer war da bereits von seinem Trainer Tommy Samuelsson auf die Bank beordert worden zugunsten eines weiteren Feldspielers. Für den EHC geht es am Sonntag zu Hause gegen Iserlohn weiter (17 Uhr).

© SZ vom 28.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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