Eishockey:Anzeige gegen DEB-Präsident Reindl

Der Eishockeyverband Hessen hat seine Drohung umgesetzt und Anzeige gegen DEB-Präsident Franz Reindl gestellt. Wie das Magazin Spiegel berichtete, habe Hendrik Ansink, Vorsitzender im Eishockeyverband Hessen e.V., Strafanzeige gegen Reindl bei der Staatsanwaltschaft München I beantragt - unter anderem wegen des Verdachts der Vorteilsgewährung und der Untreue zum Nachteil des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Der teilte mit, "weder Inhalt noch Existenz einer Anzeige" zu kennen. Die Vorwürfe seien "unzutreffend".

Der hessische Verband hatte kurz vor Weihnachten zwei Schriftsätze an die DEB-Geschäftsstelle geschickt. Ein Schriftsatz betrifft eine Anzeige zu einem Ordnungsverfahren gegen DEB-Verantwortliche wegen grober Verstöße gegen den sportlichen Anstand sowie Verstößen gegen die Verbandssatzung. Der andere beinhaltet ein Schlichtungsverfahren zur Herausgabe von Daten und Dokumenten, um mögliche Ansprüche geltend machen zu können. Sollte der Kontrollausschuss bis 11. Januar nicht zu erkennen geben, dass er die zuständigen staatlichen Stellen eingeschaltet habe, "werden wir konsequent ergänzende Verfahren über die staatlichen Instanzen einleiten", hatte Ansink an die Landesverbände und den DEB geschrieben.

Reindl steht im Fokus der Untersuchungen. Unter anderem geht es um die Frage, wie seine Rolle als ehrenamtlicher Präsident mit seiner Tätigkeit als bis 2020 gut bezahlter Geschäftsführer einer DEB-Tochtergesellschaft zu vereinbaren war. Auch die Ethikkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes hatte "dringend" eine unabhängige Prüfung empfohlen. Der DEB sprach von einem "konstruierten Vorwurf" und verweist auf ein Anwaltsgutachten, das "in den nächsten Wochen vorliegen" solle.

Reindl war zuletzt bei der Präsidenten-Wahl des Weltverbandes IIHF gescheitert und machte dafür auch Berichte über die Vorwürfe verantwortlich.

© SZ vom 15.01.2022 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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