Formel 1:Hamilton startet von der Pole - Verstappen baut Unfall

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Startet von ganz vorne: Lewis Hamilton. (Foto: AFP)

Der Brite gewinnt das Qualifying in Saudi Arabien und startet vor seinem WM-Widersacher. Thomas Weikert ist neuer DOSB-Präsident. Die deutschen Tennis-Männer scheitern im Davis Cup.

Meldungen im Überblick

Formel 1, Qualifying: Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton startet von der Pole Position in den ersten Großen Preis von Saudi-Arabien und nährt seine Hoffnungen auf den achten Titelgewinn weiter. Der englische Mercedes-Star verwies im Qualifying in Dschidda seinen Teamkollegen Valtteri Bottas (Finnland) und WM-Spitzenreiter Max Verstappen (Niederlande/Red Bull) auf die Plätze. Für Hamilton ist es die 103. Formel-1-Pole und die fünfte der Saison. Verstappen lag auf Kurs zur Tagesbestzeit, in der letzten Kurve verlor er aber die Kontrolle über seinen Red Bull und schlug seitlich in der Streckenbegrenzung ein.

Ex-Weltmeister Sebastian Vettel kam im Aston Martin nicht über Rang 17 hinaus, er scheiterte zum dritten Mal in dieser Saison bereits im ersten Qualifying-Abschnitt. Haas-Pilot Mick Schumacher startet vom 19. Platz. Verstappen geht mit acht Punkten Vorsprung auf den siebenmaligen Champion Hamilton ins vorletzte Saisonrennen (Sonntag, 18.30 Uhr MEZ/RTL und Sky). Wenn der Niederländer 18 Zähler mehr holt als der Brite, ist er vorzeitig erstmals Weltmeister. Ansonsten fällt die Entscheidung am 12. Dezember in Abu Dhabi. Mercedes wiederum kann den achten Konstrukteurstitel in Folge perfekt machen, allerdings hat das Team lediglich fünf Punkte Vorsprung auf Red Bull.

Fußball, 2. Liga: Ausgerechnet Guido Burgstaller hat den FC St. Pauli im Zweitliga-Kracher gegen Schalke 04 zur Herbstmeisterschaft geschossen. Beim 2:1 (2:0) der Millerntor-Elf vor 19.950 Zuschauern erzielte der Ex-Schalker seinen dritten Doppelpack der Saison und entschied im Dauerregen ein umkämpftes Duell, in dem beide Teams wegen Corona auf ihre Cheftrainer verzichten mussten. Der 2020 von Schalke nach St. Pauli gewechselte Burgstaller markierte vor der Pause seine Saisontore Nummer 13 und 14 - erst mit einem Rechtsschuss (20.), dann per Kopf (39.). Rodrigo Zalazar (75.) verkürzte für Schalke ebenfalls mit einem Treffer gegen seinen Ex-Klub. Für die Hamburger war es der erste Sieg gegen den Revierklub seit 1996. In der Tabelle liegt das Team von Co-Trainer Loic Fave, der erneut Timo Schultz vertrat, mit 35 Punkten schon klar vor Darmstadt 98 (29) und Jahn Regensburg (28). Der Jahn kann zwar am Sonntag noch nachziehen, die Herbstmeisterschaft ist St. Pauli aber nicht mehr zu nehmen. Schalke (26) fiel mit Sven Piepenbrock als Ersatz für Chefcoach Dimitrios Grammozis auf den siebten Rang zurück. Das Spiel hatte im Vorfeld für Diskussionen gesorgt, weil der Hamburger Senat die Corona-Einschränkungen erst in der kommenden Woche umsetzt. Im nahezu ausverkauften Stadion am Millerntor waren schließlich fast 20.000 Zuschauer zu Gast, viele ohne Maske.

DOSB, Wahl: Thomas Weikert ist neuer Präsident des krisengeschüttelten Deutschen Olympischen Sportbundes. Mit 361 zu 56 Stimmen setzte sich der 60-jährige Jurist bei der DOSB-Mitgliederversammlung am Samstag in Weimar deutlich gegen die deutsche Fechtpräsidentin Claudia Bokel durch. Der frühere Tischtennis-Weltpräsident Weikert tritt die Nachfolge von Alfons Hörmann an der Spitze der Dachorganisation des Sports mit rund 27 Millionen Mitgliedern und 90 000 Vereinen an. "Ich bin ein bisschen überwältigt. Jetzt packen wir es gemeinsam an und dann kommen wir auch voran. Danke auch an Claudia, ich möchte nicht auf deine Expertise verzichten", sagte Weikert nach seiner Wahl.

"Der dunkle Anzug muss fälschlicherweise oft als Entfremdung der Sportfunktionäre von der Basis herhalten. Das will ich ändern", sagte Weikert bei seiner Vorstellungsrede. Er wolle Mannschaftskapitän eines starken Teams mit Transparenz, Offenheit und vielen, richtigen Weichenstellungen sein: "Geben Sie mir und uns die Chance zu beweisen, dass wir oft Anzug tragen, aber immer Trikot denken." Der Familienanwalt aus dem hessischen Limburg an der Lahn gilt als Mann des Ausgleichs, der "einvernehmliche Lösungen" sucht und damit möglicherweise die Idealbesetzung für den Topjob ist. "Das ist mein Stil, das war so im Deutschen Tischtennis-Bund, so ist es im Weltverband ITTF gewesen, aber auch im sonstigen Leben", sagte Weikert. Schon 2018 war er als DOSB-Chef im Gespräch, als eine Reihe von Spitzenverbänden den Aufstand gegen Hörmann probten und sich über dessen Umgangston und Benehmen beklagten.

Tennis, Davis Cup: Die deutschen Tennisprofis haben den ersten Einzug ins Endspiel des Davis Cups seit 28 Jahren klar verpasst. Im Halbfinale in Madrid war die russische Mannschaft am Samstag deutlich zu stark, schon nach den beiden Einzeln stand die Niederlage fest. Jan-Lennard Struff (Warstein) verlor gegen US-Open-Sieger Daniil Medwedew 4:6, 4:6, zuvor war Dominik Koepfer (Furtwangen) gegen Andrej Rublew beim 4:6, 0:6 chancenlos gewesen. Deutschland, das ohne Olympiasieger Alexander Zverev antrat, muss auch nach dem ersten Halbfinale seit 14 Jahren auf den vierten Titel im Davis Cup warten. Der Deutsche Tennis Bund (DTB) hat den wichtigsten Teamwettbewerb im Männertennis bisher 1988, 1989 sowie 1993 gewonnen und seither kein Endspiel mehr erreicht.

Im Sommer hatte Struff Medwedew in Halle/Westfalen bereits geschlagen. Und auch am Samstag agierte er gegen den großen Favoriten aggressiv und mutig, mit seinem Serve-and-Volley-Spiel hielt er den Druck hoch. Da auch Medwedew in seinen Aufschlagspielen souverän war, blieb die Partie lange offen. Sobald sich bei Struff aber leichte Fehler einschlichen, packte der Weltranglistenzweite eiskalt zu. Mit dem Break zum 3:2 im zweiten Satz war Medwedew endgültig auf der Siegerstraße. Koepfer lief indes gegen den zuletzt überspielt wirkenden Rublew früh einem Rückstand hinterher, weil sein Gegner seine gewaltige Power gut ausspielte und hervorragend servierte. Der Schwarzwälder riskierte viel und kämpfte, stand aber permanent unter Druck - der unwiderstehliche Rublew erwischte einen Sahnetag und entschied das Match schon nach 49 Minuten.

Handball, WM: Die deutschen Handballerinnen haben vorzeitig die WM-Hauptrunde erreicht. Die DHB-Auswahl gewann am Samstag vor etwa 550 Zuschauern in Llíria ihr zweites Vorrundenspiel in der Gruppe E gegen die Slowakei mit 36:22 (17:12) und hat nun 4:0 Punkte auf dem Konto. Beste Werferinnen im Team von Bundestrainer Henk Groener waren Alina Grijseels mit sechs Toren und Meike Schmelzer (5). Im letzten Vorrundenspiel gegen Ungarn am kommenden Montag geht es für das deutsche Team neben dem Gruppensieg vor allem um eine gute Ausgangsposition für den weiteren Turnierverlauf.

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