Dopingfall Evi Sachenbacher-Stehle:Wie Methylhexanamin wirkt

Hier geht es lang zur Dopingkontrolle in Sotschi. (Foto: dpa)

Der Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle ist das Stimulans Methylhexanamin nachgewiesen worden. Die Nationale Anti-Doping-Agentur erklärt, wie das Mittel wirkt und welche ernst zu nehmenden Nebenwirkungen bekannt sind.

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) hat auf den Fall von Evi Sachenbacher-Stehle am Freitag mit folgender Erklärung reagiert:

Methylhexanamin gehört zur Gruppe der Stimulanzien und ist ausschließlich im Wettkampf verboten. Häufig wird Methylhexanamin in Nahrungsergänzungsmitteln gefunden, die für extremen Fettabbau (engl. Fatburner) oder auch Muskelaufbau werben.

Es ist seit langem bekannt, dass immer wieder verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel entdeckt werden. Die Nada warnt deshalb seit Jahren generell vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln im Sport. Sie weist in allen Präventionsveranstaltungen mit Athletinnen und Athleten auf diese Gefahren hin (...). "Wir erwarten von Spitzensportlern, dass sie diese Gefahr einschätzen können und die Warnungen ernst nehmen", sagte Nada-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann. Zudem rät die Nada dringend von der oft übertriebenen Nutzung verschiedenster Nahrungsergänzungsmittel ab, selbst wenn sie ausschließlich erlaubte Substanzen enthalten.

Dopingfall Sachenbacher-Stehle
:Das Bild der naiven Athletin

"Fünf, sechs, sieben" Nahrungsergänzungsmittel habe Evi Sachenbacher-Stehle genutzt, erklärt der DOSB. Von vorsätzlichem Doping geht die Verbandsspitze weiterhin nicht aus. Trotzdem wurden die Wohnung der Biathletin und der Olympiastützpunkt in Ruhpolding durchsucht.

Von Carsten Eberts

Im Fall der verbotenen Substanz Methylhexanamin sind ernst zu nehmende Nebenwirkungen bekannt. Neben gesundheitsgefährdenden Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System wie Blutdruckanstieg, der zu Kurzatmigkeit, Brustenge und möglicherweise Herzinfarkt und Hirnblutung führen kann, traten in einem Fall nach der Einnahme eines Methylhexanamin-haltigen Nahrungsergänzungsmittels eine akute Hepatitis sowie weitere Leberschädigungen auf. Daher warnt die Nada grundsätzlich vor der Einnahme derartiger Präparate.

© SZ vom 22.02.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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