Die Staatsanwaltschaft Freiburg hat offenbar einen weiteren Zeugen für Doping in den Radsport-Teams Telekom und T-Mobile seit dem Jahr 2003 ausfindig gemacht. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier in der am Montagabend ausgestrahlten WDR-Sendung sport inside. Der Zeuge, dessen Namen Maier "zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht preisgeben will", habe angegeben, dass in beiden Teams in nicht verjährter Zeit unter Mitwirkung der Teamärzte Andreas Schmid und Lothar Heinrich Epo verabreicht wurde.
Nach Angaben des Senders soll es sich bei dem Zeugen um einen Fahrer handeln, der 2003 für das Team Telekom und 2004 für den Nachfolge-Rennstall T-Mobile aktiv war. Der neue Zeuge wäre nach Patrik Sinkewitz der zweite Fahrer, der über diese Form der Manipulation in einem für die Strafverfolgung relevanten Zeitraum spricht. Der frühere Rennstall-Chef Walter Godefroot hatte auf eine Anfrage keine Stellungnahme abgegeben.
Nach weiteren Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft stammen die verabreichten Dopingmittel aus Apotheken in Mailand und der Umgebung von Freiburg. Die von der Universitätsklinik Freiburg eingesetzte Untersuchungskommission will in den kommenden Wochen ihren Abschlussbericht zur Rolle der Ärzte der Freiburger Sportmedizin beim flächendeckenden Doping vorlegen.
Heinrich hatte die Klage gegen seine Kündigung bereits zurückgezogen. Bei Schmid hatte das Arbeitsgericht die Kündigungsschutzklage abgewiesen.