Doping:850 Spritzen Epo

Die spanische Polizei hat einen kriminellen Ring ausgehoben, der Sportler in Spanien und anderswo versorgt haben soll. 800 000 Euro seien auf diversen Bankkonten eingefroren worden. Zudem sei mit prominenten Kunden zu rechnen.

Die spanische Polizei hat einen kriminellen Ring ausgehoben, der Sportler in Spanien und anderswo mit dem Blutdopingmittel Epo versorgt haben soll. Insgesamt seien bei der Operation 850 Spritzen mit dem Mittel sichergestellt worden; die größte Menge, die in Europa bisher beschlagnahmt worden sei, teilte die Guardia Civil mit. Gegen sechs Verdächtige werde in Barcelona und Cádiz ermittelt, zudem seien 800 000 Euro auf diversen Bankkonten eingefroren worden. Der Ring habe sich aus spanischen und serbischen Staatsbürgern zusammengesetzt, die seit mindestens zehn Jahren Epo über Webseiten vertrieben hätten. Eine Verdächtige habe für eine Klinik in Cádiz gearbeitet, wo die Gruppe sich das Epo durch gefälschte Dokumente und Diebstahl beschafft habe.

Derzeit würden Daten aus Computern, Telefonen, E-Mails und Konten in Österreich, der Slowakei und Zypern analysiert, hieß es. Die Ermittler rechnen damit, "auf eine große Liste möglicher Endverbraucher" zu stoßen. Dabei handele es sich voraussichtlich "um spanische und internationale Sportler verschiedener Disziplinen und aller Wettbewerbsniveaus, die auf die Dopingmitel zurückgriffen, um ihre körperlichen Fähigkeiten zu steigern", so die Polizei. Die Rede ist bereits von einer spanischen Olympiateilnehmerin, aber auch von Breitensport und von Amateurfußballern.

© SZ vom 01.02.2020 / SZ, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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