Mittelfeldspieler Toni Kroos und Stürmer Timo Werner haben Bundestrainer Joachim Löw die richtigen Reaktionen nach dem WM-Debakel in Russland bescheinigt. Es könne sein, dass das Verhältnis von einem Trainer zu einer Mannschaft ein paar neue Reize brauche, "aber die können manchmal auch vom selben Trainer kommen, wenn er sich hinterfragt. Das hat er getan", sagte Kroos vor den Nations-League-Spielen in den Niederlanden und Frankreich. "Natürlich hat er sich weiterentwickelt. Er redet noch mehr mit den Spielern", berichtete Timo Werner. Auch taktisch schlage der Bundestrainer neue Wege ein. Kroos konterte damit die Kritik des ehemaligen DFB-Kapitäns Michael Ballack, der nach dem WM-Aus des DFB-Teams in der Vorrunde einen Neustart ohne Löw für richtig gehalten hätte.
"Ich bin überzeugt, dass wir die Kurve mit Jogi Löw kriegen", sagte Kroos am Donnerstag und ergänzte, konkret auf Ballack bezogen: "Es ist eine Wortmeldung mehr, es gibt immer verschiedene Ansichten. Die einen sagen, nach einem großen Erfolg ist der richtige Moment. Die anderen: Nach einem schlechten Moment geht es nicht mehr weiter." Löw habe es nach seinen großen Erfolgen "absolut verdient", die Mannschaft weiter zu führen und zu entwickeln.
Ballack hätte einen Rückzug von Löw erwartet, der seit 2006 DFB-Chefcoach ist. "Ich war wie viele andere Leute auch überrascht, dass er seinen Job behalten hat", sagte der 42-Jährige im Interview der Deutschen Welle. "Irgendwann muss man sich doch eingestehen, dass die Dinge nicht mehr funktionieren, wenn jemand so lange mit einer Mannschaft zusammenarbeitet wie er", sagte Ballack.