DFB:"Ein Flachs"

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Weltmeister Lukas Podolski und Nationalspieler Ilkay Gündogan haben Berichten über eine Spaltung der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes in zwei Lager widersprochen und das Klima im Nationalteam verteidigt. Rassismus habe es im Team nicht gegeben.

Weltmeister Lukas Podolski und Nationalspieler Ilkay Gündogan haben Berichten über eine Spaltung der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes in zwei Lager widersprochen. "Deutschland ist ein Multi-Kulti-Land, und wie auf der Straße werden auch in der Nationalmannschaft ein paar lockere Sprüche untereinander gemacht. Ausdrücke wie "Kanaken" und "Kartoffeln" fielen auch schon bei der EM 2016. Jeder von uns weiß dabei, dass es als Flachs gemeint ist", sagte Podolski, 33, der Bild-Zeitung.

Gündogan, 27, bestätigte diese Darstellung in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Natürlich gab es hier oder da mal einige Witze über gewisse Instagram-Postings. Das ist aber doch völlig normal, dass man sich hier oder da mal ein bisschen im positiven Sinne aufzieht", sagte er: "Das war aber jederzeit immer nur als Spaß zu verstehen und hatte definitiv nichts mit Rassismus zu tun!"

Podolski, der von 2004 bis 2017 das deutsche Trikot trug, vermutet hinter einem entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel eine gezielte Kampagne: "Da versuchen Leute, von außen nach der unglücklichen WM Dinge hereinzubringen, die so einfach nicht richtig sind", sagte er. Der ehemalige Kölner und Münchner Bundesliga-Profi betonte: "Rassismus hat damit nichts zu tun, und den gab es bei uns in all den Jahren nicht, die ich dabei war." Sein Appell: "Wir sollten aufpassen, dass jetzt nicht immer aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird."

Das Thema ist heikel: Mesut Özil hatte seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft unter anderem mit Rassismusvorwürfen gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) begründet. Präsident Reinhard Grindel sowie mehrere Nationalspieler mit Kapitän Manuel Neuer und Fußballer des Jahres Toni Kroos an der Spitze hatten dies vehement zurückgewiesen.

Aufklärung könnte auch Joachim Löw liefern. Der Bundestrainer hat seine Analysen beendet und gibt an diesem Mittwoch sein Aufgebot fürs erste Länderspiel nach der WM am 6. September in München gegen Weltmeister Frankreich bekannt. Von Löw werden grundsätzliche Auskünfte zum WM-Scheitern erwartet.

© SZ vom 29.08.2018 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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