Deutsche Leichtathleten:Wolken der Wut

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Die einst so zuverlässigen Medaillensammler des DLV schwächeln - dafür deuten andere Athleten an, dass etwas für die Zukunft heranwächst.

Von Johannes Knuth

Wahnsinn", sagte Linda Stahl, als sie den wohl letzten Arbeitstag ihres Sportlerlebens hinter sich gebracht hatte. 59,71 Meter hatten nicht gereicht, um ins Finale der besten Acht versetzt zu werden. Sie schaute auf die Weiten der anderen, die 66,18 Meter, mit denen die Kroatin Sara Kolak den Olympiasieg erstanden hatte. "Der Titel liegt auf dem Präsentierteller", sagte Stahl, "aber wenn es alle wollen, werden halt alle fest." Sie redete noch über den Frust, den sie beim letzten Höhepunkt ihrer Karriere erlebt hatte, und irgendwann tröstete sie sich mit der Aussicht auf Urlaub. Stahl befand: "Den habe ich mir nach zehn Jahren Leistungssport verdient."

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