Coronavirus:Formel 1, Basketball, Ski

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Die Epidemie sorgt für diverse Absagen und Verlegungen von Sportveranstaltungen. Die Olympia-Organisatoren warnen derweil vor Panikmache.

Ohne Heimvorteil: Statt zu Hause in Foshan kämpft Chinas Basketballerin Mengran Sun (re.) gerade in Belgrad um die Olympia-Teilnahme. (Foto: Andrej Isakovic/AFP)

Die Organisatoren der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio haben vor Panikmache und Falschmeldungen im Zusammenhang mit der Verbreitung des Coronavirus gewarnt. Die Vorbereitungen auf das Großereignis vom 24. Juli bis 9. August sollen "weiterlaufen wie geplant", sagte Toshiro Muto, der Chef des Organisations-Komitees. "Es ist wichtig, objektiv zu bleiben und einen kühlen Kopf zu bewahren", fügte er hinzu: "Wir wollen nicht für Alarmstimmung in der Öffentlichkeit sorgen. Die Infektion ist immer noch begrenzt, und es gibt auf Grundlage der aktuellen Situation keine Probleme, die Olympischen Spiele auszutragen." Bislang sind rund 560 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem neuen Coronavirus gestorben, rund 28 000 sind erkrankt - die große Mehrheit jeweils in China.

Auch der Sport ist von der Epidemie betroffen. Als nächste Großveranstaltung steht das für den 19. April geplante Formel-1-Rennen in Shanghai vor einer Verschiebung. "Ich denke, wenn es eine Wahrscheinlichkeit gibt, dass es nicht im April stattfindet, wird es verschoben", sagte Formel-1-Sportchef Ross Brawn mehreren Medien, darunter dem Internetportal motorsport.com: "Wir werden uns die Möglichkeit offenlassen, um zu sehen, ob das Rennen später im Jahr stattfinden kann." Einen Termintausch mit einem anderen Grand Prix hält Brawn für kaum praktikabel. "Das würden wir wahrscheinlich nicht machen", sagte der 65-Jährige: "Wir werden einfach versuchen, ein Zeitfenster zu finden, so dass das Rennen gegen Ende des Jahres stattfinden könnte." Der Grand Prix von China ist das vierte Saisonrennen. Das für den 21. März in Sanya geplante Formel-E-Rennen wurde bereits abgesagt, ein neuer Termin ist noch nicht gefunden.

Von Verlegungen oder Absagen betroffen sind Events aus verschiedenen Sportarten. Der chinesische Fußballverband CFA hat alle Spiele im Land ausgesetzt, der für den 22. Februar geplante Start der Super League wurde bis auf Weiteres verschoben. Zudem kündigte der asiatische Kontinentalverband AFC an, dass alle vier chinesischen Klubs in den ersten Partien der asiatischen Champions League auswärts antreten müssen. Das für Anfang Februar geplante Olympia-Qualifikationsturniers im Frauenfußball findet nicht in Nanjing, sondern in Sydney statt. Der Basketball-Weltverband Fiba hatte bereits kurzfristig das in der chinesischen Stadt Foshan geplante Olympia-Qualifikationsturnier der Frauen nach Belgrad vergeben. Das Olympia-Qualifikationsturnier der Boxer wurde von Wuhan nach Jordanien verlegt. Die Hallen-WM in der Leichtathletik in Nanjing (13. bis 15. März) wurde ganz gestrichen, wie auch die für den 15./16. Februar geplanten alpinen Ski-Weltcup-Rennen der Männer in Yanqing.

© SZ vom 07.02.2020 / dpa, sid, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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