Claudia Pechstein:Irritationen in Inzell

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Bei den deutschen Meisterschaften revanchiert sich die Berlinerin über 5000 Meter für die Niederlage gegen Bente Kraus über 3000 Meter. Damit fehlen ihr noch vier nationale Titel, um Gunda Niemann-Stirnemann einzuholen.

Mit Wut im Bauch ist Claudia Pechstein am Sonntag zu ihren nationalen Eisschnelllauf-Titeln Nummer 29 und 30 gerauscht. Bei den deutschen Meisterschaften in Inzell revanchierte sich die 44 Jahre alte Berlinerin über 5000 Meter in 7:03,53 Minuten für die Vortags-Niederlage gegen Bente Kraus über 3000 Meter und rückte weiter an Rekordmeisterin Gunda Niemann-Stirnemann heran, die es auf 34 nationale Titel gebracht hatte, neun davon in der DDR. "Natürlich war die Niederlage eine Extra-Motivation", sagte Pechstein zu ihrem Sieg über 5000 Meter, dem sie knapp zwei Stunden später den Titelgewinn im Massenstart folgen ließ.

Tags zuvor hatte Pechstein für Irritationen gesorgt nach ihrer Niederlage über 3000 Meter. "Sie kam etwas zu spät zur Siegerehrung, aber ein Vorsatz ist ihr nicht vorzuwerfen", erklärte Stefanie Teeuwen, die neue Präsidentin der Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG): "Pechstein hat sich professionell verhalten. Daher sind wir nicht erfreut über die Missstimmung, die durch den Vorfall ausgelöst wurde."

Dass der DESG-Vizepräsident Hubert Graf sie erst habe überreden müssen, sich auf den Weg zur Siegerehrung zu machen, wies Pechstein auf ihrer Facebook-Seite vehement zurück. Einen entsprechenden Bericht des Sport-Informations-Dienstes (sid) bezeichnete sie als "blanke, böswillige Verleumdung und Unwahrheit" sowie als "Denunziation" und "vorsätzliche, böswillige Verbreitung von Lügen". Zugleich kündigte sie rechtliche Schritte an. Graf sei am Samstag zu keiner Zeit in ihrer Umkleidekabine gewesen. Der Verbandsvize hatte nach dem Rennen berichtet, Pechstein sei in der Umkleide von ihrem Trainer Peter Mueller getröstet worden. Gründe für ihr verspätetes Erscheinen nannte Pechstein in ihrer Facebook-Reaktion nicht.

Im 3000-Meter-Rennen hatte Pechstein im direkten Duell völlig unerwartet das Nachsehen gehabt. In 4:07,84 Minuten lag sie hinter Kraus, die in 4:07,06 Minuten gestoppt wurde.

© SZ vom 31.10.2016 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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