Bundesliga:Die Trainer-Achterbahn

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Thomas von Heesen, Ottmar Hitzfeld, Bernd Schuster: Trainer werden entlassen, eingestellt, empfohlen. Und einige dürfen plötzlich nicht mehr mitfahren.

Jürgen Schmieder

Wenn in der Bundesliga ein Übungsleiter entassen wird, dann spricht man gerne vom Trainerkarussell, das in Bewegung gesetzt wird. Ein Platz wird frei - und einer, der bisher zusehen musste, springt auf.

Immer in Bewegung: Thomas von Heesen, Ottmar Hitzfeld und Bernd Schuster. (Foto: Grafik: Samuel Schrott)

Der Erlebnispark Bundesliga hat in den vergangenen Wochen jedoch aufgerüstet und das gute alte Karussell durch eine Hochgeschwindigkeits-Achterbahn ersetzt: Magath stürzt aus dem Bayern-Wagen, schrammt knapp an dem vom HSV vorbei und fällt letztlich ganz raus.

Ottmar Hitzfeld steigt in die Bayern-Kabine, will dort aber nur so lange bleiben, bis sie - am besten ohne Looping - wieder oben angekommen ist, dann will er wieder aussteigen und für einen anderen Platz machen. Geht es nach Achterbahn-Chef Franz Beckenbauer, soll es Bernd Schuster sein, der bisher noch gar nicht mitfahren durfte.

In Bielefeld hat Thomas von Heesen den Sicherheitsbügel selbst geöffnet und den Wagon verlassen - der bleibt allerdings nicht leer, weil sein Nachfolger Frank Geideck schon seit mehr als zehn Jahren neben den Cheftrainern mitfahren durfte. Von Heesen muss sich aber nicht in die Warteschlange zu den anderen arbeitsosen Trainern stellen, da der Platz im Dortmuns-Wagen von Jürgen Röber wohl nur warmgehalten wird.

Die Achterbahn braust also mit atemberaubender Geschwindigkeit los. Auffällig nur, dass für viele Trainer, die bisher eine Dauerkarte auf eine Fahrten in verschiedenen Wagons hatten, nicht mehr hineingelassen werden: Von Peter Neururer, Jörg Berger und Ralf Rangnick hat man lange nichts mehr gehört. Neururer und Berger schauen interessiert zu, Rangnick hat sich ins Kleinkarussell Regionalliga verabschiedet.

Ach ja: Neben der großen Achterbahn steht in der Bundesliga noch ein Zirkuszelt. Dort führte am Samstag Mehdi Mahdavikia eine grandiose Showeinlage vor. Die war so gekonnt, dass der DFB-Kontrollausschuss gegen ihn wegen "krass sportwidrigen Verhaltens" einleitet.

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