Boxen:1000 Trauergäste erweisen Rocchigiani die letzte Ehre

Der ehemalige Weltmeister ist in Berlin beigesetzt worden. Viele Kollegen und auch Gegner kommen zur Trauerfeier und sprechen von einer "Riesen-Hommage an Rocky".

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Der ehemalige Box-Weltmeister Graciano Rocchigiani ist unter großer Anteilnahme auf dem Alten St. Matthäus-Friedhof in Berlin-Schöneberg beigesetzt worden. Annähernd 1000 Trauernde folgten am Samstag dem Sarg. Die Polizei hatte teilweise die Zufahrt gesperrt. Als der Sarg aus der Kapelle getragen wurde, brandete ein letzter Applaus für Rocchigiani auf. Zuvor hatten die beiden jüngsten Kinder des gestorbenen Ex-Box-Weltmeisters eine emotionale Video-Botschaft aus Sizilien geschickt.

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(Foto: Annegret Hilse/dpa)

Unter einem schlichten Holzkreuz fand Rocchigiani, der am 1. Oktober bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen war, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Gräbern der Gebrüder Grimm seine letzte Ruhe. Er wurde nur 54 Jahre alt. "Die Anteilnahme war enorm. Man sieht, dass die Menschen Rocky geliebt haben", sagte Boxtrainer Ulli Wegner. Der frühere Box-Weltmeister Sven Ottke sagte: "Das war sehr bewegend, eine Riesen-Hommage an Rocky. Jeder, der im Boxen etwas zu sagen hat, war da."

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Auch sein Rivale Henry Maske besuchte die Beerdigung. "Durch unsere beiden Kämpfe haben wir uns sehr intensiv gekannt und sehr wohl schätzen gelernt. Es ist ein würdiger Abschied, weil so viele gekommen sind. Ich werde ihn nicht vergessen", sagte Maske nach der Beisetzung.

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Dariusz Michalczewski (im Bild), gegen den Rocchigiani wie gegen Maske im ersten von zwei Kämpfen eine sehr umstrittene Niederlage hinnehmen musste, erinnerte sich an die guten Geschäfte: "Wir haben in beiden Kämpfen viele Millionen verdient." Sein damaliger Manager Wilfried Sauerland, der aus Mallorca anreiste, hatte es nicht immer leicht mit dem Temperamentsbolzen aus Schöneberg: "Er war manchmal schwierig, aber wir haben uns immer zusammengerauft. Er war ein grundehrlicher Junge."

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Auch Kiez-Größe Kalle Schwensen, bürgerlich Karl-Heinz Schwensen, trug sich in eine Kondolenzliste am Eingangstor zum Alten St. Matthäus-Friedhof ein. Auch die Ex-Champs Arthur Abraham und Marco Huck kamen zur Beisetzung. Rocchigiani wurde 1988 bei den Profis Weltmeister im Supermittelgewicht. Zehn Jahre später gewann er im Halbschwergewicht den Titel der WBC. Insgesamt bestritt Rocchigiani 48 Profi-Kämpfe, er siegte 41-mal. 19-mal gewann er durch K.o.

© Sz.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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