Berlin:Hertha scheitert am Videobeweis

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Fußballballett auf großer Bühne: Im Pas de deux üben sich Freiburgs Haberer und Marvin Plattenhardt. (Foto: dpa)

Nach früher Führung können die Berliner nicht nachlegen - und bekommen beim 1:1 einen Elfmeter aberkannt.

Hertha BSC hat im Duell mit dem SC Freiburg seine makellose Heimbilanz im Olympiastadion eingebüßt. Nach Siegen über den FC Bayern und Borussia Mönchengladbach kamen die Berliner am Sonntag vor 53 716 Zuschauern nicht über ein 1:1 (1:1) gegen die Breisgauer hinaus und verpassten den möglichen Sprung auf Platz zwei der Bundesliga. Ondrej Duda (7.) brachte das Team von Trainer Pal Dardai zwar mit seinem sechsten Saisontreffer in Führung, per abgefälschtem Schluss glich Robin Koch (36.) jedoch für die Gäste aus.

In der 88. Minute nahm Schiedsrichter Benjamin Cortus einen zunächst verhängten Foulelfmeter für die Hausherren nach Videobeweis wieder zurück. Es folgten heftige Diskussionen über die Rechtmäßigkeit dieser Entscheidung.

Damit blieb Hertha im vierten Heimspiel dieser Saison erstmals ohne Sieg und feierte nur einen Erfolg in den vergangenen elf Aufeinandertreffen mit den Freiburgern. Die Mannschaft von Coach Christian Streich setzte sich dank einer Leistungssteigerung nach schwachem Start weiter im Mittelfeld der Tabelle fest. Freiburg präsentierte sich zu Beginn defensiv noch völlig konfus, brachte sich durch ungenaue Pässe selbst in Bedrängnis. Keeper Alexander Schwolow rief seine Vorderleute früh lautstark zur Ordnung. Die frühe Hertha-Führung resultierte aber aus einem feinen Angriff: Kapitän Vedad Ibisevic legte im Mittelfeld für Per Skjelbred auf, der Norweger schickte Duda in die Tiefe. Der Slowake tanzte den überforderten Lukas Kübler aus und versenkte überlegt. Duda traf damit wie schon in den vorigen Heimspielen gegen den Bayern (2:0) und Mönchengladbach (4:2).

Freiburg konnte zunächst nicht mithalten. Neben Florian Niederlechner und Kapitän Mike Frantz fehlte in Jerome Gondorf (Muskelfaserriss) kurzfristig ein weiterer Etablierter. In seinem zweiten Startelf-Einsatz der Saison kam U21-Nationalspieler Luca Waldschmidt lange kaum zur Geltung. Bei der Rückkehr nach Schultereckgelenkprellung saß Nils Petersen zunächst auf der Bank. So ließen Kalou (28.), Duda (29.) und Valentino Lazaro (33.) gute Chancen aus, für Hertha zu erhöhen. Doch mit der Überlegenheit schlich sich bei den Berlinern auch eine gewisse Lässigkeit ein. Und diese bestrafte Freiburg sofort.

Nach Dudas früher Führung in der siebten Minute können die Berliner nicht nachlegen

Der erstmals von Beginn eingesetzte Derrick Luckassen spitzelte Waldschmidt den Ball vom Fuß, den Knaller von Koch aus mehr als 20 Metern fälschte Arne Maier unglücklich und unhaltbar für Torwart Rune Jarstein ins eigene Netz ab. Zur Halbzeit reagierte SCF-Trainer Streich auf die Harmlosigkeit seines Teams, brachte Petersen für den ineffektiven Marco Terrazzino. Und nach nur 50 Sekunden hatte der Olympia-Silbergewinner die große Chance zur Führung, Lazaro lenkte aus kurzer Distanz aber noch zur Ecke. Es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe.

© SZ vom 22.10.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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