Volleyball:Ludwig/Walkenhorst im Halbfinale - Holtwick/Semmler raus

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Laura Ludwig (r) und Kira Walkenhorst stehen bei den deutschen Meisterschaften im Halbfinale. (Foto: Axel Heimken)

Timmendorfer Strand (dpa) - Die Golden Girls steuern auf ihren dritten gemeinsamen deutschen Meistertitel zu - die nationale Konkurrenz dagegen macht Schluss.

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Timmendorfer Strand (dpa) - Die Golden Girls steuern auf ihren dritten gemeinsamen deutschen Meistertitel zu - die nationale Konkurrenz dagegen macht Schluss.

Während die Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst nach dem Turnier in Timmendorfer Strand auch noch beim Welttour-Finale in Toronto starten wollen und im kommenden Jahr schon die WM in Wien im Visier haben, verabschieden sich die Nationalmannschafts-Kolleginnen Katrin Holtwick/Ilka Semmler und wohl auch Britta Büthe in den Beachvolleyball-Ruhestand.

„Ich wollte immer an einem Punkt aufhören, an dem ich nicht aufhören muss“, sagte Blockerin Semmler, die mit ihrer Partnerin Holtwick Grand-Slam-Siegerin (2014), EM-Zweite (2010), Olympia-Neunte (2012), WM-Vierte (2015) und zweimal deutsche Meisterin (2009, 2012) wurde. Seit 2006 bilden sie ein Team. Als Weltranglisten-Vierte verabschieden sich die Berlinerinnen.

Ludwig/Walkenhorst sind bei den deutschen Meisterschaften dagegen noch mitten im Geschehen. Die Rio-Siegerinnen zogen mit einem 2:0 (21:19, 21:18) gegen die Berlinerinnen Victoria Bieneck und Julia Großner ins Halbfinale ein.

Auf Nebenplatz zwei flossen indes nach einem 1:2 (21:16, 18:21, 18:20) gegen Melanie Gernet und Tatjana Zautys die Tränen bei Holtwick und Semmler. Noch lange nach dem Ende applaudierten die Zuschauer, die beiden Athletinnen ließen sich von ihren Familien und Freunden trösten.

„Es hätte ausreichend Möglichkeiten gegeben, weiterzumachen“, sagte Semmler, die zum Turnierauftakt an der Ostsee ihren 31. Geburtstag feierte. Aber einen neuen Olympia-Zyklus wollen beide nicht mehr angehen. „Es wäre schwer geworden vom Ziel und von der Ausrichtung her“, sagte die 32 Jahre alte Abwehrspielerin Holtwick.

Die Krönung ihrer gemeinsamen Mühen mit einem internationalen Titel blieb Holtwick/Semmler verwehrt. „Wir waren immer schon dafür bekannt, dass wir viele Ups und Downs hatten, da war in jeder Saison gefühlt die ganze Palette vorhanden“, bemerkte Holtwick. Passend dazu: In ihrer letzten Spielzeit holte das Duo auf der Welttour noch zwei dritte Plätze. Dafür verpasste es die Olympia-Teilnahme in Rio.

Das zweite deutsche Olympia-Ticket neben den späteren Siegerinnen Ludwig/Walkenhorst hatten sich Karla Borger und Britta Büthe erkämpft. An der Copacabana aber landeten die Stuttgarterinnen nur auf Rang neun. 2017 wird es das Duo nach 37 Top-Ten-Platzierungen auf der Welttour nicht mehr geben. Die 28 Jahre alte Büthe will ihr Masterstudium in Lebensmitteltechnologie vorantreiben.

Die Schwäbin wollte ihren Karriere-Abschied zwar noch nicht offiziell bestätigen. Doch sie fand deutliche Worte über das derzeitige System im deutschen Spitzenbereich, wo die Duos als einzelne kleine Beachvolleyball-Unternehmen mit Trainern und Betreuern unterwegs sind.

„Der Verband kann dankbar sein, dass er solche Athleten hat, die so viel Geld, Zeit und Organisation reinstecken, um sich selbst ein Team aufzubauen“, sagte Büthe. Ludwig und Walkenhorst hätten dies „in allerhöchster Perfektion geschafft“. Der Deutsche Volleyball-Verband hat nun ein neues Modell zur Spitzenförderung für den Beach-Bereich erarbeitet.

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