Volleyball:Holtwick/Semmler: «Sind fitter als die jungen Hüpfer»

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Berlin (dpa) - Nächstes Jahr ist Schluss, darauf haben sich die Beach-Damen Katrin Holtwick und Ilka Semmler so gut wie festgelegt. "Die Saison 2016 ist unser Abschluss", sagte Holtwick.

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Berlin (dpa) - Nächstes Jahr ist Schluss, darauf haben sich die Beach-Damen Katrin Holtwick und Ilka Semmler so gut wie festgelegt. „Die Saison 2016 ist unser Abschluss“, sagte Holtwick.

So starten die erfahrenen Berlinerinnen in dieser Woche auf der Welttour der Beachvolleyballer in der Schweiz ihren letzten Anlauf auf den ganz großen Coup. In 15 Monaten steigt an der Copacabana von Rio de Janeiro das olympische Finale - das aktuelle deutsche Frauen-Duo Nummer eins würde gern dabei sein. „Dann als Olympiasieger“, so Ilka Semmler mit einem Lachen, „wäre natürlich alles offen“.

Mit dem ersten Aufschlag in Luzern beginnt für Holtwick/Semmler die Olympia-Qualifikation. Schon die ist für das erfahrene Duo eine große Herausforderung. Unter die ersten 15 in der Weltrangliste muss man es schaffen, und auch das ist noch keine Garantie. Denn von den drei deutschen Nationalteams werden laut internationalem Reglement nur zwei ein Olympia-Ticket bekommen. „Es kann sein, dass man Achter in der Welt ist und nicht bei Olympia dabei ist“, zeichnete Tilo Backhaus, Trainer der Berlinerinnen, das Worst-Case-Szenario.

Auch die deutsche Konkurrenz mit den Vizeweltmeisterinnen Karla Borger und Britta Büthe (Stuttgart) sowie Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburg) hat alle Chancen, unter die Top-8 in der Welt zu kommen. „Das belastet das Verhältnis aber nicht“, unterstrich Katrin Holtwick. Alle drei Nationalteams hatten das letzte Trainingslager vor der Saison sogar gemeinsam in der Türkei bestritten. „Es ist ja kein Face-to-Face-Wettkampf. Es geht ja nicht nur darum, die nationale Konkurrenz zu schlagen, sondern die halbe Welt“, betonte Ilka Semmler.

Im Vorjahr in der Schweiz war dies Holtwick/Semmler erstmals gelungen. Als zweites deutsches Duo nach Ludwig/Walkenhorst siegten die Berlinerinnen bei einem Grand-Slam-Turnier und bewiesen sich vor allem selbst, dass sie nach neun gemeinsamen Jahren im Sand noch besser werden können. „Nach so vielen Jahren im Leistungssport weiß man, es geht nicht mehr viel nach oben. Aber die letzten Prozente muss man rauskitzeln“, sagte Ilka Semmler. So arbeiten beide seit dem Vorjahr mit dem Sportpsychologen Moritz Anderten fest zusammen.

Ihr Alter sehen die für den Seaside Beach Club Essen startenden Athletinnen mehr als Vor-, denn als Nachteil. „Wir haben als einziges Team zusammen schon eine Olympia-Qualifikation gespielt. Wir wissen, wie das abläuft“, bemerkte die 31 Jahre alte Holtwick. „Als Oldies sehen wir uns nicht“, ergänzte Semmler (29): „Wir sind fitter als die jungen Hüpfer.“ Das bewiesen die beiden gleich mit dem Sieg zum Start der nationalen Tour am vergangenen Wochenende in Münster.

Sogar eine Abkürzung auf dem Weg nach Rio haben Holtwick/Semmler mit im Kopf. Denn den WM-Gewinnern im Juli in den Niederlanden winkt ein Direktticket nach Brasilien. „Die WM ist ein Highlight. Weltmeister zu werden, wäre geil“, sagte Ilka Semmler: „Wir haben noch nie eine WM-Medaille gewonnen.“

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