Basketball:Zu viele Ballverluste

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DBB-Auswahl verliert das letzte Qualifikationsspiel für die WM in China mit 63:69 gegen Griechenland.

Von Joachim Mölter, Bamberg

Die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) hat ihr letztes Qualifikationsspiel für die WM in China (31. August bis 15. September) am Sonntagabend in Bamberg verloren, 63:69 (34:33) gegen Griechenland, Bundestrainer Henrik Rödl war trotzdem zufrieden. "Ich bin stolz auf alle 27 Spieler, die in der Qualifikation mitgemacht haben", sagte er, "diese Mannschaft ist eine extreme Einheit", das belege ja der zweite Platz in einer "sehr, sehr schweren Gruppe". In der hatte sich etwa der Olympia-, WM- und EM-Zweite Serbien erst am letzten Spieltag die Teilnahmeberechtigung in China gesichert.

Die deutschen und die griechischen Basketballer waren bereits seit längerem für die Titelkämpfe qualifiziert, ihr letztes Spiel in der Gruppe L war gleichzeitig das Entscheidungsspiel gewesen um den Gruppensieg. Den holten sich nun die Griechen mit einer Bilanz von 11:1 Siegen; die DBB-Männer (9:3) hätten nach dem 84:92 verlorenen Hinspiel mit mindestens acht Punkten Differenz gewinnen müssen, um noch auf den ersten Platz zu kommen. Ihre besten Werfer vor 5137 Zuschauern am Sonntag in Bamberg waren Andreas Obst (zwölf Punkte), Ismet Akpinar (zehn) und Danilo Barthel (acht).

Bei der deutschen Auswahl fehlte Paul Zipser, der erst am Donnerstag in Israel sein Comeback gegeben hatte, während der 77:81-Niederlage in Tel Aviv aber mit dem linken Fuß umgeknickt war und vorsichtshalber geschont wurde. Wegen eines Ermüdungsbruchs in diesem Fuß hatte er zehn Monate pausieren müssen und war erst Mitte Januar in den Spielbetrieb zurückgekehrt. "Es ist nichts kaputt gegangen", beruhigte der 25-Jährige, der trotz des Malheurs mit nach Bamberg gereist war. Dort waren auch Danilo Barthel und Maodo Lo zur Mannschaft gestoßen, die am Freitagabend noch mit dem FC Bayern in der Euroleague bei Real Madrid im Einsatz gewesen waren.

Wie schon beim 78:91 in Madrid, als er 14 Punkte erzielte, gehörte der Power Forward Barthel auch in Bamberg zu den besseren Werfern seines Teams. Im Länderspiel genügten ihm dafür freilich acht Zähler - ein Indiz dafür, wie ausgeglichen die deutsche Mannschaft ist, aber auch, wie intensiv die Griechen verteidigten. Sie mussten auf ihren besten Center, Ionannis Bourousis, verzichten, der nach dem 81:69 über Georgien am Donnerstag wieder zurück zu seinem Klub nach China beordert worden war. Entsprechend wenig Masse hatten sie den deutschen Centern entgegenzustellen; sie versuchten, dieses Manko durch Schnelligkeit auszugleichen.

Damit brachten sie die Deutschen tatsächlich immer wieder in Bedrängnis, mit zunehmender Spieldauer eroberten die körperlich kleineren Gäste die Lufthoheit unter den Körben und entschieden letztlich das Rebound-Duell für sich (35:32). "Rebounden ist nicht immer eine Frage der Größe", stellte Rödl fest, "sondern auch der Beweglichkeit und Aggressivität." Die Griechen erzwangen jedenfalls 18 Ballverluste, "da ist es schwierig, den Spielfluss aufrechtzuerhalten", fand Obst, der als einziger DBB-Akteur aus der Distanz traf: Seine zwölf Punkte setzten sich aus vier Dreiern zusammen.

© SZ vom 25.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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