Basketball:Wuchtiger Brocken

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Die Basketballer des FC Bayern verpflichten Maik Zirbes fest. Und stellen ihm künftig mit Stefan Jovic und Milan Macvan zwei bekannte Mitspieler an die Seite, neben denen Zirbes schon in Belgrad zu überzeugen wusste.

Von Ralf Tögel

Der Kader des Herausforderers steht weitgehend, die Basketballer des FC Bayern München haben Maik Zirbes verpflichtet. Der Center erhält einen Einjahreskontrakt nebst Option auf eine weitere Spielzeit. Zuletzt hatten sich die Verhandlungen gezogen, denn der 27-Jährige hatte noch einen Vertrag beim israelischen Serienmeister Maccabi Tel Aviv. Seit Ende Januar war Zirbes auf Leihbasis in Diensten der Münchner, nun wurde dessen Vertrag mit Tel Aviv aufgelöst. In Vladimir Lucic, Alex King, Devin Booker und Reggie Redding hatten bereits fünf Akteure ihr Engagement im Sommer verlängert; Danilo Barthel, Nihad Djedovic und Anton Gavel haben sowieso noch gültige Verträge. Die Zahl der zu integrierenden Akteure beschränkt sich somit auf die Spielgestalter Braydon Hobbs und Stefan Jovic sowie auf Milan Macvan, der für den zu den Dallas Mavericks abgewanderten Maxi Kleber aus Mailand kam. Offen bleibt noch die Stelle von Distanzschütze Bryce Taylor, der sich Meister Bamberg angeschlossen hat; die letzte Bayern-Verpflichtung steht somit wohl noch bevor.

Geschäftsführer Marko Pesic freut sich selbstredend über den bekannten Neuen, spricht von "Grundkontinuität auf den großen Positionen". Allerdings erinnert er auch daran, dass Zirbes seinerzeit verletzt zum Kader gestoßen sei, auch momentan bereitet dem wuchtigen 2,07-Meter-Brocken eine hartnäckige Fußsohlenverletzung Probleme. "Wir werden Maik als eine Art Neuzugang erleben", sagt Pesic daher, "er konnte bisher einfach noch nicht sein Repertoire zeigen." Die medizinische Abteilung der Münchner dürfte der Entscheidung des deutschen Nationalcenters sicher nicht abträglich gewesen sein, auch Kleber hatte sich in maladem Zustand dem FC Bayern angeschlossen. Die Komponenten Münchner Aufbauarbeit und eine verletzungsfreie Saison führten ihn schließlich zum Nowitzki-Klub in die NBA.

Dass Zirbes den neuen FC-Bayern-Regisseur Jovic bereits aus Belgrader Zeiten kennt, ist ein weiteres Argument für den Wechsel. Mit Jovic als Spielmacher war Zirbes bei Roter Stern der Durchbruch gelungen, er profitierte dabei in großem Maße von den Pässen des serbischen Nationalspielers. Diese erfolgreiche Zeit hatte dem ehemaligen Bamberger ein Engagement bei Tel Aviv eingebracht, nun ist er also in München: "Wegen der Verletzung hatte ich Anlaufprobleme, aber ich bin zuversichtlich, dass es nächste Saison nach einer Aufbauphase noch mal ganz anders aussehen wird." Ob diese Aufbauphase einen Auftritt bei der bevorstehenden Europameisterschaft in Tel Aviv zulässt, ist allerdings sehr fraglich.

© SZ vom 31.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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