Basketball:Wirbel um Caitlin Clark

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Wie alle Jahre bricht in den USA der "March Madness" aus. In den kommenden dreieinhalb Wochen werden jeweils 64 Mannschaften bei Frauen und Männern um die Meisterschaft im College-Basketball spielen. Im Mittelpunkt der verrückten Wochen: Caitlin Clark, 22 Jahre alt, im vierten Jahr Studentin an der Universität von Iowa, die das rekordbesessene Land seit Monaten fasziniert. Den vorläufigen Höhepunkt erreichte der Trubel um die 1,83 Meter große Aufbauspielerin aus West Des Moines, Iowa, als sie den 54 Jahre alten College-Rekord von 3667 Punkten, bis dahin gehalten vom legendären Scharfschützen "Pistol Pete" Maravich. Selbst US-Präsident Joe Biden gratulierte.

Publikum und Medien überschlagen sich spätestens seit dem Finalspiel 2023, als Clark mit ihrer Mannschaft gegen die Louisiana State University verlor. 9,9 Millionen schauten damals am Bildschirm zu, Spitzenwert für den College-Sport der Frauen. Und die Zahlen steigen: Erstmals waren in dieser Saison die Heimspiele von Clarks Iowa Hawkeyes mit jeweils 15 500 Zuschauern ausverkauft, auch auswärts wurde sie zum Publikumsmagneten. Clark trifft ihre Drei-Punkte-Versuche bisweilen aus so großer Distanz, dass sie mit dem Wurfkünstler Stephen Curry von den Golden State Warriors verglichen wird.

Der TV-Sender Fox installierte bei den Übertragungen von ihren Spielen eine eigene Kamera für sie ("Caitlin Cam"). Um ihr ein bisschen Bewegungsfreiheit zu verschaffen, hat Clark mittlerweile Polizeischutz bekommen. Für die ersten beiden Runden von March Madness hat ESPN sogar eine eigene Reporterin abkommandiert. Sie wird Clark rund um die Uhr auf Schritt und Tritt begleiten. Obwohl sie noch ein weiteres Jahr am College spielen könnte, wird Clark im Sommer in die Frauenprofiliga WNBA wechseln. Für ihren Klub, wahrscheinlich Indiana Fever in Indianapolis, soll sie Millionenumsätze generieren. Clark selbst darf als WNBA-Neuling nur 80 000 Dollar pro Saison kassieren. Dabei soll sie schon jetzt eine Million Dollar als Werbegesicht eines großen Versicherungskonzerns erhalten.

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