Basketball-Pokal:Gefühle nach der Sirene

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(Foto: imago/Contrast)

Bamberg empfängt Alba Berlin in der Vorschlussrunde.

Von Felix Haselsteiner

An den bedeutendsten Moment der Bamberger aus dem vergangenen Jahr erinnert sich Louis Olinde noch ganz genau: "Das Gefühl nach der Sirene letztes Jahr im Finale war unbeschreiblich. Das will ich wiederhaben, dafür werden wir alles geben", sagt der Flügelspieler von Brose Bamberg vor dem Pokalhalbfinale am Sonntag (18 Uhr) gegen ALBA Berlin. Die Partie ist die Wiederauflage des letztjährigen Finalspiels (im Bild), bei dem die Bamberger sich mit 83:82 gegen die favorisierten Berliner durchsetzen konnten - in einer ansonsten eher mageren Saison 2018/19 der größte Erfolg der Franken.

In das Pokalhalbfinale geht Bamberg mit gemischten Gefühlen: In der Liga gab es zuletzt Niederlagen gegen den FC Bayern und auswärts beim direkten Konkurrenten aus Crailsheim - dafür blieben die Bamberger mit einem 86:81-Erfolg über Gaziantep weiter im Rennen um das Achtelfinale der Champions-League. Platz Sieben in der Liga wird den Ansprüchen in Freak City auf Dauer nicht genügen, auch wenn man sich vor der Saison personell neu ausgerichtet und offen kommuniziert hat, einen neuen Weg mit jungen Spielern gehen zu wollen. Da kommt ein Pokalhalbfinale, in dem man mehr gewinnen als verlieren kann, ganz recht: Alba reist als Favorit nach Bamberg, hatte zuletzt aber auch Probleme.

In der Liga mussten die Berliner eine Auswärtsniederlage in Göttingen hinnehmen und in der Euroleague unterlag man den Spitzenteams aus Valencia und Tel Aviv. Dennoch führt Alba die Bundesliga im Scoring an, erzielt 91,6 Punkte pro Spiel und hat in der Breite einen hochwertigen Kader mit starken Werfern wie Marcus Eriksson und guten Reboundern wie Luke Sikma - dazu ist Berlin das beste Assistteam der Euroleague.

Bambergs Trainer Roel Moors weiß um die Stärken der Berliner, schöpft jedoch Hoffnung aus dem Liga-Hinspiel, bei dem seine Mannschaft lange mithalten konnte: "Wir waren über 35 Minuten ebenbürtig. Jetzt müssen wir diese Leistung nur über die kompletten 40 Minuten abrufen", so Moors im Vorfeld der Partie, die als K.o.-Spiel eine andere Atmosphäre erzeugen dürfte als das Ligaspiel: Denn wie Olinde auf der Bamberger Seite sind auch die Berliner auf ein bestimmtes Gefühl aus: Revanche für das verlorene Pokalfinale. "Natürlich ist in Bamberg immer ordentlich Alarm. Aber ich mag es, in einer so feindlichen Atmosphäre zu spielen", sagte Sikma: "Wenn man da trotzdem gewinnt und nach dem Schlusspfiff so richtig die Luft aus der Halle geht und es ganz still wird... das sind für mich die schönsten Momente im Basketball."

© SZ vom 11.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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