Basketball:Mit Iverson und Erving

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Rapper und Schauspieler Ice Cube gründet eine 3x3-Basketball-Liga. Dabei handelt es sich um eine Variante, die in Tokio 2020 erstmals olympisch sein wird.

Ein Held nach dem anderen ging von der Bühne. Ice Cube konnte nicht damit leben. "Es hat mich krank gemacht, zuzusehen, wie die Jungs aufhören, obwohl sie noch spielen könnten", sagte der Rapper und meinte damit Größen der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA wie Kobe Bryant. Aus dem Frust entstand eine Idee. O'Shea Jackson, wie Ice Cube mit bürgerlichem Namen heißt, holt seine Idole zurück. Der 48-Jährige aus Los Angeles, Musiker, Schauspieler und Filmproduzent, macht jetzt auch in Basketball. In 3x3-Basketball, also der Variante, die in Tokio 2020 erstmals olympisch sein wird. Ice Cube hat eine Liga gegründet und namhaftes Ex-Profis um sich versammelt.

Allen Iverson ist als Spielertrainer mit von der Partie, Chauncey Billups läuft auf, Clyde Drexler und Julius Erving sind als Coaches dabei. Das soll nur der Anfang sein, viele andere hat Ice Cube im Sinn. Natürlich Bryant, Kevin Garnett und Paul Pierce, aber auch Dirk Nowitzki. "Wir hoffen, dass eines Tages Dirk in unserer Liga mitspielt - wenn er nach seiner Zeit bei den Mavericks noch Lust auf Basketball hat", sagte das ehemalige Mitglied der Hip-Hop-Combo N.W.A. Der Pool an Kandidaten ist groß, das Interesse an den Events auch. 15 000 Zuschauer kamen Ende Juni zur Premiere. Die billigsten Tickets kosten 20 Dollar, für Plätze direkt am Spielfeld werden 750 Dollar aufgerufen.

Gemeinsam mit Jeff Kwatinetz, Geschäftsmann aus der Unterhaltungsbranche, hat Ice Cube "BIG3" erfunden. Durch zehn Städte tingeln die acht Teams mit Namen wie "3's Company", "Ghost Ballers" oder "Tri-State", der Champion wird am 26. August in Las Vegas gekürt. Am Sonntag ist Chicago als fünfte Station an der Reihe. Auch dort finden vier Spiele statt. Die Regeln unterscheiden sich in einigen Punkten von der olympischen 3x3-Variante. Unter anderem gibt es hinter der Dreipunktelinie drei Kreise, aus denen mit einem Wurf vier Punkte erzielt werden können. Eingeführt haben das die Harlem Globetrotters. "Beim Vier-Punkte-Wurf wäre er eine tödliche Waffe", sagt Ice Cube über Nowitzki. "Niemand kann ihn stoppen. Er würde die Dinger einfach versenken." Schwer zu sagen, ob sich Nowitzki für die Sommerliga begeistern ließe. Iverson macht es Spaß. "Man kriegt bei der Atmosphäre eine Gänsehaut", sagt der einst wertvollste Spieler (MVP) der NBA.

© SZ vom 21.07.2017 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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