Der FC Bayern München hat seine Favoritenrolle im Basketball-Eurocup untermauert. Opfer seiner Dominanz war diesmal Hapoel Jerusalem, das im Audi Dome 111:85 (53:38) bezwungen wurde. Bereits das Hinspiel hatten die Münchner gewonnen, 91:83. Der Sieg am Mittwoch war der achte des FC Bayern im achten Spiel, damit haben sie Platz eins in der Vorrundengruppe B vorzeitig sicher. Die Münchner und Lokomotiv Kuban Krasnodar, Erster der Gruppe C, sind die einzigen noch unbesiegten Teams im Wettbewerb. Man musste sich zu Beginn der Partie schon in Erinnerung rufen, dass da der israelische Meister auf dem Parkett stand, eine Mannschaft, die ursprünglich mal zu den Titelfavoriten gezählt wurde, aber nach einem völlig verkorksten Saisonstart nun zutiefst verunsichert ist. Anfang November war Cheftrainer Fotis Katsikaris wegen der nachhaltigen Fehlleistungen entlassen worden, er wurde durch seinen Assistenten Mody Maor ersetzt. Auch von Topscorer Curtis Jerrells trennte sich der Klubs zwischenzeitlich. Es gibt allerdings bessere Orte als München, um wieder in die Spur zu kommen. Denn dort geht in dieser Saison eine Auswahl zu Werke, die viel Souveränität ausstrahlt. Auch das neuerliche Fehlen von Spielmacher Stefan Jovic, der sich am vergangenen Samstag im Bundesligaspiel gegen Ludwigsburg eine Fußverletzung zuzog und mindestens noch am kommenden Sonntag gegen Erfurt pausieren muss, fiel kaum auf. Jerusalem war stets einen Schritt zu langsam, vor allem Jared Cunningham, der bereits im ersten Viertel innerhalb von sieben Minuten 12 Punkte erzielte und letztlich auf 19 kam, ließ seine Gegenspieler wie Slalomstangen stehen. Unter dem Korb räumte Maik Zirbes auf (18 Punkte). Dass die Führung zur Pause vor 4998 Zuschauern nicht höher ausfiel als 53:38, war dem Umstand geschuldet, dass es das größte Problem der Bayern war, die Spannung hochzuhalten.
Nach der Pause mehrten sich plötzlich Fehler und Fehlwürfe, Jerusalem traf dafür hochprozentig, der Vorsprung der Bayern schmolz bis auf vier Zähler - 70:66 (27. Minute). Nun war Hapoel der erwartet unangenehme Gegner, der um die letzte Chance kämpfte, die nächste Runde noch zu erreichen. Eine wenig erfolgversprechende Aufgabe allerdings gegen dieses FC-Bayern-Team, in dessen tiefem Kader sich immer ein paar Akteure finden, die ein Spiel drehen können.
Neben Cunningham und Zirbes waren das an diesem Abend vor allem Danilo Barthel (21) sowie Nihad Djedovic (12), und Braydon Hobbs (elf Zähler, dazu sechs Rebounds, fünf Vorlagen), die allesamt noch zweistellig punkteten.