Coty Clarkes Erinnerung an Bamberg war wohl doch nicht so schlecht, wie man vermuten könnte: Der Basketballprofi hat sich dort ja mal eine schwere Verletzung zugezogen, wegen der er fast eine halbe Saison pausieren musste. Im Oktober 2016 war das, als der Amerikaner mit dem russischen Klub Unics Kasan zum Euroleague-Gastspiel bei Brose Bamberg weilte und 20 Sekunden vor Schluss nach einem Wurf so unglücklich landete, dass es ihm das Knie verdrehte. Bis dahin hatte der 2,01 Meter große Flügelspieler freilich mächtig aufgetrumpft mit 20 Punkten und sieben Rebounds, und die Erinnerung daran überwog letztlich das negative Erlebnis. Jedenfalls kehrt Clarke nun nach Bamberg zurück, er hat bei Brose einen Vertrag für die kommende Saison unterschrieben.
"Coty bringt Athletik und Vielseitigkeit in unser Spiel", sagt Leo De Rycke, der neue Sportdirektor des neunmaligen deutschen Meisters: "Er kann verschiedene Positionen und Rollen spielen und verteidigen. Das und seine Erfahrung aus Euroleague und VTB macht ihn extrem wertvoll für uns." In der russischen Liga VTB war Clarke in der Saison 2017/18 einer der Besten, mit durchschnittlich 20,0 Punkten und 8,3 Rebounds verhalf er Awtodor Saratow in die Playoffs. In der vorigen Saison war er beim montenegrinischen Euroleague-Klub Budućnost Podgorica; im höchsten europäischen Wettbewerb sammelte er 6,8 Punkte und 4,3 Rebounds im Schnitt.
In Bamberg erhofft sich Coty Clarke "eine interessante Saison mit viel Spaß und Energie im Team und im Umfeld", wie er in der Mitteilung des Klubs zitiert wird: "Mein Ziel ist, dem Team all das zu geben, was es braucht, um erfolgreich zu sein." Der 27-Jährige ist bereits der siebte Zugang der runderneuerten und drastisch verjüngten Bamberger Mannschaft. Zuvor waren bereits die Guards Paris Lee, Kameron Taylor, beide 24, und Nelson Weidemann, 20, verpflichtet worden, dazu die Flügelspieler Christian Sengfelder, 24, und Tre McLean, 25, sowie der Center Assem Marei, 27. Ein groß gewachsener Mann soll noch kommen für die Positionen in Korbnähe, im Idealfall einer, der als Power Forward ebenso eingesetzt werden kann wie als Center. Da die Bamberger das von der Bundesliga vorgeschriebene Kontingent von mindestens sechs deutschen Spielern bereits erfüllt haben, wird noch eine Verstärkung aus dem Ausland erwartet. Eilig ist es allerdings nicht, wie aus Klubkreisen zu hören ist: Der neue Mann muss nicht unbedingt bereits zum Trainingsstart am 10. August da sein.