Basketball:Chance zur Revanche

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Tonangebend: Alba-Dirigent Peyton Siva (2. von rechts) stimmt sein Team gegen Andorra ein. (Foto: imago images / Camera 4)

Alba Berlin steht zum dritten Mal in einem Europapokal-Endspiel. Der Gegner ist ein alter Bekannter.

Nach neun Jahren steht der Basketball-Bundesligist Alba Berlin wieder in einem internationalen Endspiel. Mit dem 87:81 (51:42) bei Morabanc Andorra sicherten sich die Berliner den notwendigen zweiten Sieg in der Halbfinalserie des Eurocups, sie kämpfen nun vom 9. April an in einer Best-of-3-Serie um den Titel im zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb hinter der Euroleague - weiter hat es noch kein deutscher Klub auf internationalem Parkett gebracht. "Das war unser großes Ziel, und das haben wir geschafft", freute sich Nationalspieler Joshiko Saibou. Im Finale trifft Alba auf Valencia Baskets, dabei bietet sich die Chance zur späten Revanche. 2010 hatten sich die Berliner eben jenem Klub aus Valencia beugen müssen. "Der Finalgegner war uns eigentlich egal. Aber so ist das für mich natürlich großartig", freute sich Alba-Flügelspieler Luke Sikma, der von 2015 bis 2017 für das spanische Spitzenteam gespielt hatte.

"Ich hatte nichts erwartet, aber jetzt bin ich für alles bereit", sagte Berlins Trainer Aito Garcia Reneses nach dem hart erkämpften Finaleinzug. Seiner Mannschaft war es als erster in dieser Eurocup-Saison gelungen, in den Pyrenäen zu gewinnen. Der Erfolg auf 1000 Höhenmetern wurde dem Team freilich nicht leicht gemacht: Spielmacher Peyton Siva sprach nach der Partie vor 5000 Fans am Samstag von einer "der lautesten Hallen, in denen ich jemals gespielt habe". Vor dieser Kulisse setzte Berlin sich im zweiten Viertel zunächst ab, ließ die Gastgeber dann aber wieder bis auf einen Punkt herankommen. Coach Aito sagte: "Die Emotionen waren schwer zu kontrollieren. Wir haben schon angefangen, an die Schlusssirene zu denken, als das Spiel noch lief." In der Schlussphase blieben die Berliner dann freilich cool, Siva war mit 21 Punkten ihr Topscorer.

In die Finalserie geht Alba Berlin nun als Außenseiter: Valencia ist im laufenden Wettbewerb seit 14 Spielen unbesiegt und zudem Rekordgewinner des Eurocups: Der Klub steht zum sechsten Mal im Finale, dreimal hat er die Trophäe bereits gewonnen. In einem entscheidenden dritten Spiel hätten die Spanier zudem Heimrecht (am 15. April). Die Berliner, die nach dem Auftakt am 9. April in Valencia die zweite Partie am 12. April zu Hause austragen dürfen, können trotzdem viel gewinnen, nicht nur ihren zweiten internationalen Titel nach dem Korac-Cup 1995: Der Gewinner des Eurocups darf in der kommenden Saison an der Euroleague teilnehmen, in der Königsklasse des europäischen Basketballs.

© SZ vom 25.03.2019 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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