Die Brooklyn Nets haben Basketballprofi Kyrie Irving für mindestens fünf Spiele in der nordamerikanischen Profiliga NBA suspendiert. Irving habe in einer Presserunde die Gelegenheit ungenutzt gelassen, unmissverständlich klarzustellen, dass er keine antisemitischen Überzeugungen habe. "Sich nicht von Antisemitismus zu distanzieren bei einer solch klaren Gelegenheit, ist zutiefst verstörend", hieß es in der Klubmitteilung. Irving sei deswegen derzeit ungeeignet, mit den Nets in Verbindung zu stehen.
Erst im Anschluss an die Suspendierung entschuldigte sich Irving öffentlich. Der 30-Jährige hatte zuletzt via Twitter einen Link zu einem als antisemitisch kritisierten Film geteilt, den US-Medien auch als rassistisch, frauenfeindlich, homo- und islamophob einstuften.
Am Mittwoch hatten die Nets mit Irving eine Stellungnahme veröffentlicht und jeweils eine Spende über 500 000 Dollar an eine Antidiskriminierungsorganisation angekündigt. Irving vermied allerdings eine direkte Entschuldigung und wurde dafür von NBA-Boss Adam Silver scharf kritisiert.
Nach seiner Suspendierung entschuldigte sich Irving nun in den sozialen Medien für den Schmerz, den er Bürgern jüdischen Glaubens bereitet habe: "Ich habe zunächst emotional reagiert, weil ich ungerechtfertigterweise als Antisemit abgestempelt worden bin, anstelle mich auf den Heilungsprozess meiner jüdischen Brüder und Schwestern zu konzentrieren, die durch hasserfüllte Bemerkungen in der Dokumentation verletzt wurden", schrieb Irving.