Basketball:Auf der Spur des großen Bruders

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Auf ins Abenteuer College: Basketball-Talent Franz Wagner. (Foto: Andreas Gora/dpa)

Franz Wagner, 17, gilt als derzeit größtes Talent hierzulande. Nun gibt der Guard in den sozialen Medien seinen Abschied bekannt und wechselt ans College in die USA.

Von Joachim Mölter, München

Das derzeit größte Talent des deutschen Basketballs wechselt in die USA und spielt dort künftig in Ann Arbor für das Team der University of Michigan. Das gab der 17 Jahre alte Franz Wagner am Samstag bekannt. Auf dem sozialen Netzwerk Instagram bedankte sich der 2,04 Meter große Guard bei seinem Klub Alba Berlin "für all die Zeit und Kraft, die die Coaches in all den Jahren in mich investiert haben. Für das Vertrauen und die Chance, die ihr mir gegeben habt, mich in der Profimannschaft zu entwickeln".

Wagner hatte sein Bundesliga-Debüt für Alba im April 2018 als 16-Jähriger gegeben. In der abgelaufenen Saison feierte er auch international im Eurocup seine Premiere. Hierzulande wurde er als "bester Nachwuchsspieler" ausgezeichnet. Bei seinen 35 Bundesliga-Einsätzen stand er durchschnittlich 12,4 Minuten auf dem Parkett und erzielte dabei 4,6 Punkte; von jenseits der Dreierlinie kam er auf eine Trefferquote von knapp 40 Prozent. Höhepunkt war sein Auftritt im zweiten Finalspiel gegen Bayern München (77:82), als er in der Startformation stand und mit 14 Punkten Berlins bester Werfer war.

Alba-Sportdirektor Himar Ojeda hatte Wagner von einem Wechsel ans College abgeraten, auch im Hinblick darauf, dass die Berliner nächste Saison in der Euroleague spielen, der höchsten Klasse des Kontinents. "Er gehört auf dieses Level und sollte nicht gegen Junioren in den USA spielen", fand Ojeda. Rein sportlich gesehen dürfte das College tatsächlich eher ein Rückschritt für Wagners basketballerische Entwicklung sein. Doch den Berliner, der sein Abitur bereits vor einem Jahr mit einem Schnitt von 1,2 abgelegt hat, reizte die Aussicht, vor der durchaus angestrebten Karriere als Profisportler ein Auslandsstudium einzuschieben und Lebenserfahrung zu sammeln, so wie sein Bruder Moritz. Der 22-Jährige studierte ebenfalls an der University of Michigan und schaffte es von dort aus 2018 in die Profiliga NBA, wo er nun von den Los Angeles Lakers zu den Washington Wizards wechselte.

© SZ vom 08.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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