Alexander Zverev:Erneut verletzt

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"Extreme Schmerzen": Alexander Zverev in Hamburg. (Foto: Michael Schwartz/dpa)

"Eine Frage von Wochen und Monaten": Ein Knochenödem verlängert die Zwangspause des Tennisprofis. Sein Comeback in der Davis-Cup-Zwischenrunde in Hamburg fällt aus.

Alexander Zverev strich sich mit den Fingern durch die Haare, ehe er mit Trauermiene seine Hiobsbotschaft verkündete. "Ich habe extreme Schmerzen, sogar das Gehen tut weh", sagte der Tennis-Olympiasieger leise. Statt wie geplant in dieser Woche sein Comeback in der Davis-Cup-Zwischenrunde in Hamburg zu geben, ist Zverev, 25, wegen einer neuen Verletzung zum Zuschauen verdammt. Er habe sich bei seinem intensiven Aufbautraining ein Knochenödem im Fuß zugezogen, sagte er am Montag in Hamburg. Die Heilung sei "nicht eine Frage von Tagen, sondern Wochen und Monaten".

Es bestehe die Gefahr, dass bei einem Einsatz der Knochen im Fuß brechen könnte. "Dann würde ich für meine Karriere sehr viele und sehr lange Probleme bekommen", sagte Zverev. Wegen der Schmerzen im Fuß habe er zuletzt nicht mehr wirklich laufen und gehen können. "Natürlich bin ich enttäuscht, ich kann aber nichts machen." Er werde das Team jetzt von der Bank aus anfeuern. Seine neue Rolle: "Ich werde Cheerleader sein im besten Sinne."

Bei den French Open war Zverev am 3. Juni im Halbfinale gegen Rafael Nadal umgeknickt und hatte sich alle drei seitlichen Bänder im rechten Sprunggelenk gerissen. Vier Monate würde er brauchen, um wieder auf dem Platz zu stehen, hatten ihm die Ärzte gesagt. Die Heilung verlief schneller. Der Davis Cup in seiner Heimatstadt Hamburg war das neue Ziel. Seine Verletzung sei ausgeheilt, sagte Zverev. Aber: "Ich habe zu intensiv trainiert." Das führte zur neuen Verletzung.

"Das war ein Schock für uns alle", sagte Davis Cup-Teamchef Michael Kohlmann zu dem Moment beim Training am Sonntag. Nachnominiert wurde nun Yannick Hanfmann, 30, der urspünglich in dieser Woche bei einem Challenger-Turnier in Stettin spielen wollte. Trotz des Ausfalls seiner Nummer eins gab sich das deutsche Team vor den Spielen gegen Frankreich am Mittwoch (14 Uhr, Dazn/ServusTV), gegen Belgien am Freitag und gegen Australien am Sonntag zuversichtlich, auch wenn es sich wie Zweckoptimismus anhörte. "Ich glaube daran und bin überzeugt, dass wir gut genug sind, in die nächste Runde zu kommen", sagte Kohlmann. "Wir wollen trotzdem erfolgreich sein." Die nächste Runde ist die Endrunde vom 22. bis 27. November in Malaga. Dorthin reisen jeweils der Erst- und Zweitplatzierte der vier Gruppen. Die neue Nummer eins im Team ist nun Jan-Lennard Struff neben Oscar Otte. "Meine Rolle hat sich nicht verändert", sagte Struff. "Wir werden von Anfang an Gas geben. Wir haben ein gutes Team."

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