Abstiegskampf:Dose geöffnet

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Ihm gelang der Siegtreffer in der Nachspielzeit: Lucas Höler. (Foto: Kai Pfaffenbach/Reuters)

Der SC Freiburg beendet seine Ergebnis-Krise und begibt sich nach dem Siegtor in der Nachspielzeit gegen Köln wieder auf Rettungskurs.

Bei dem seiner Meinung nach wichtigsten Tor der Saison für den SC Freiburg saß Nils Petersen bereits auf der Bank: "Ich habe selten so etwas erlebt, diese Emotionen ...", kommentierte der Torjäger das 3:2 von Lucas Höler in der Nachspielzeit gegen den 1. FC Köln. Für die Gäste bedeutete das Tor den Abstieg, Freiburg bescherte Hölers erstes Bundesligator den ersten Sieg nach acht Spielen: "Das ist ein Dosenöffner für ihn. Es müssen nicht immer meine Tore sein", sagte Petersen zu Hölers Erfolgserlebnis.

Zuvor hatte Petersen selbst mit seinen Saisontoren 14 und 15 für eine lange Zeit komfortable Führung der Freiburger gesorgt - nur Robert Lewandowski vom FC Bayern München hat damit mehr Bundesligatore in dieser Saison. Umso wichtiger war für den SC im Abstiegskampf die Entwarnung von Petersen, der sich vor seiner Auswechslung (72.) nicht verletzt hatte, sondern lediglich von Krämpfen geplagt war: "Das ist Abstiegskampf, das ist etwas anstrengender", sagte er.

Noch lange nach dem Schlusspfiff war der Silbermedaillengewinner von Olympia 2016 in Rio emotional mitgenommen von der Partie, die Freiburg drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz einbrachte: "Wenn Köln in der 90. Minute das leere Tor trifft, stehen wir im Tal der Tränen und sind der sichere Absteiger mit sechs Niederlagen in Serie", sagte er: "Jetzt stehen wir hier, haben eine große Klappe und können uns feiern lassen. Aber wir wissen um die Situation. Wir haben von den letzten neun Spielen nur eins gewonnen. Das vergessen wir nicht."

Auch die Schlussphase gegen Köln sollte vor den beiden ausstehenden Spielen gegen Mönchengladbach und Augsburg Warnung genug sein: Nach Petersens Doppelpack (14./52.) sorgte Leonardo Bittencourt binnen fünf Minuten für den Ausgleich (82./87.) - kurz darauf traf Kölns Claudio Pizarro vor dem leeren Tor den Ball nicht. Auf der anderen Seite vergab Freiburg binnen Sekunden gleich vier oder fünf Gelegenheiten zu einem weiteren Tor. Erst in der 92. Minute traf Höler und sorgte für die ganz große Erleichterung der 24 000 Zuschauer im Schwarzwaldstadion. "Am heutigen Tag hatten wir das Glück auf unserer Seite. In der Summe, auf die 90 Minuten, war es ein verdienter Sieg", bilanzierte Streich das turbulente Spiel.

Drei Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang beruhigen die Situation für den SC - kurzfristig: "Wir müssen demütig bleiben", betonte Petersen, "wir brauchen noch einen Sieg."

© SZ vom 30.04.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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