2. Bundesliga:Lewis Holtby wechselt zu Holstein Kiel

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Kehrt nach zwei Jahren auf der Insel zurück nach Deutschland: Der ehemalige Nationalspieler Lewis Holtby. (Foto: Ronny Hartmann/AFP)

Der Zweitligist verstärkt sich nach seinem misslungenen Saisonstart. Alba Berlin benennt einen neuen Cheftrainer. Naomi Osaka bricht auf einer Pressekonferenz in Tränen aus.

Meldungen im Überblick

Fußball, 2. Bundesliga: Nächster prominenter Zugang für Holstein Kiel: Der Zweitligist hat sich nach seinem misslungenen Saisonstart mit Mittelfeldspieler Lewis Holtby verstärkt. Der 30-Jährige erhält bei den Störchen einen Vertrag über zwei Jahre, wie die Norddeutschen am Dienstag bekannt gaben. Holtby stand zuletzt beim englischen Zweitliga-Klub Blackburn Rovers unter Vertrag.

"Ich wollte unbedingt nach Deutschland zurückkehren", sagte Holtby, der in der Bundesliga unter anderem für Schalke 04 und den Hamburger SV spielte: "Die 2. Liga ist wahnsinnig attraktiv. Es sind unheimlich viele Teams aus dem Norden dabei, da wird es viele Derbys geben. Und Holstein hat in den letzten Jahren durch eine attraktive, offensive Spielweise für Aufsehen gesorgt." Zuletzt hatten die Kieler, die mit drei Niederlagen in die Liga gestartet sind, bereits mit der Ausleihe von Angreifer Jann-Fiete Arp (21/Bayern München) Schlagzeilen gemacht.

Tennis: Top-Spielerin Naomi Osaka ist bei einer Pressekonferenz in Cincinnati in Tränen ausgebrochen. Die Medienrunde beim WTA-Turnier im US-Bundesstaat Ohio musste am Montag (Ortszeit) kurz unterbrochen werden, nach der Pause entschuldigte sich die Japanerin dafür. Der Grund war offenbar die Frage eines Reporters zum belasteten Verhältnis Osakas zu den Medien und der Balance zwischen Sport und Privatleben. "Sie lieben ja den Umgang mit den Medien nicht besonders", hatte der Reporter seine Frage eingeleitet. Zunächst reagierte die Weltranglisten-Zweite noch gefasst und mit einer ausführlichen Antwort. Als dann eine Frage zur Erdbebenkastastrophe in Haiti mit tausenden Opfern folgte, brach Osaka in Tränen aus. Ihr Vater stammt aus Haiti.

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Wie die Tennisspielerin Naomi Osaka ihren Frieden macht mit der Welt unter der Obhut der Ringe - das sollte eine der großen olympischen Geschichten werden. Ihr Achtelfinal-Aus zeigt, wie sehr die 23-Jährige mit dieser Rolle überfordert ist.

Von Holger Gertz

Die Moderatorin stoppte die Pressekonferenz, Osaka wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und kam kurz darauf zurück aufs Podium. "Entschuldigung, dass ich rausgegangen bin", sagte sie. Die Pressekonferenz wurde mit der gleichen Frage fortgesetzt. Die Zahl der bestätigten Todesopfer bei dem Erdbeben in Haiti ist auf 1419 gestiegen. Rund 6900 Menschen wurden verletzt, wie die Zivilschutzbehörde des Karibikstaates am Montag mitteilte. Osaka hatte angekündigt, ihr Preisgeld für die Betroffenen in Haiti zu spenden. Das WTA-Turnier ist mit einem Gesamt-Preisgeld von mehr als 1,8 Millionen Dollar dotiert.

Die 23-Jährige hatte vor den Olympischen Spielen in Tokio knapp zwei Monate lang auf Turniere verzichtet. Zunächst hatte sich die Australian-Open-Siegerin bei den French Open in Paris dazu entschlossen, keine Medientermine wahrzunehmen. Nach ihrem Sieg in der ersten Runde in Paris hatte sie vom Turnier zurückgezogen und öffentlich gemacht, unter Depressionsphasen zu leiden. Bei den Sommerspielen war Osaka überraschend im Achtelfinale ausgeschieden.

Bundesliga: Bayer Leverkusen hat sich die Dienste des ecuadorianischen Nationalspielers Piero Hincapie gesichert. Der 19 Jahre alte Innenverteidiger kommt vom argentinischen Erstligisten CA Talleres aus Cordoba und unterzeichnete einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026. Das teilte der Werksklub am Montag mit. Laut kicker wurden für den Transfer acht Millionen Euro Ablöse fällig. Am Abend vermeldeten die Leverkusener zudem die Verpflichtung von Robert Andrich von Union Berlin.

"Wir freuen uns sehr, dass wir mit Piero Hincapie einen noch jungen, aber dennoch schon sehr selbstbewussten Innenverteidiger mit ersten internationalen Erfahrungen für uns gewinnen konnte", sagte Sportdirektor Simon Rolfes. "Seine sehr guten Leistungen gegen absolute Weltklasse-Spieler beim großen Kontinentalturnier in Südamerika haben uns dann in unserer Einschätzung bestätigt, dass Piero eine vielversprechende Zukunft hat."

Der Andrich-Transfer hatte sich bereits am Wochenende angedeutet. Der Mittelfeldspieler war beim 1:1 zwischen Union und Leverkusen offiziell wegen leichter gesundheitlicher Probleme nicht für die Berliner zum Einsatz gekommen und erhielt nun ebenfalls einen Fünfjahresvertrag bis 2026. "Mit seiner Professionalität und seinem Verantwortungsbewusstsein ist Robert ein Charakter, der vorangehen kann", sagte Rolfes.

Basketball, BBL: Erfolgstrainer Aito Garcia Reneses (74) verlässt nach vier Jahren den deutschen Basketballmeister Alba Berlin und übergibt den Posten an seinen bisherigen Assistenten Israel Gonzalez (46). Das teilte der Bundesligist am Dienstag mit. Der Spanier Garcia Reneses, dessen Vertrag ausgelaufen war, legt ein Sabbatical ein. Sportdirektor Himar Ojeda bedankte sich ausdrücklich bei Coach Aito, "mit dem wir in den letzten Jahren große Freude hatten und der geholfen hat, den Klub entscheidend weiterzuentwickeln. Ihm wird bei Alba immer eine Tür offen stehen."

Unter Garcia Reneses gewann Alba zweimal die Meisterschaft, einmal den Pokal und erreichte in der Saison 2018/19 das Finale des EuroCups. "Meine Zeit in Berlin war toll", sagte der Spanier, "jetzt ist die Zeit für mich gekommen, als Coach eine Pause einzulegen und meine Batterien wieder aufzuladen. Alba Berlin wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben."

Mit Gonzalez, wie Aito Spanier und von Anbeginn in Berlin als Assistenzcoach an dessen Seite, schlägt Alba laut Ojeda "ein neues Kapitel auf. Diesen Schritt haben wir langfristig vorbereitet, angefangen mit seiner Rolle als Assistenztrainer und dann mit dem Wechsel zum Associate Headcoach im vergangenen Herbst." Gonzalez bedankte sich "für das Vertrauen und die Chance, den Posten zu übernehmen. Gemeinsam wollen wir unseren erfolgreichen Weg weitergehen." Gonzalez hatte bereits die volle Verantwortung für das Team. Wegen einer Corona-Erkrankung des Cheftrainers übernahm er für knapp einen Monat dessen Aufgaben.

Paralympics: Die Paralympischen Spiele in Tokio finden wegen der Corona-Pandemie erwartungsgemäß ohne Zuschauer statt. Dies teilten die Organisatoren und das Internationale Paralympische Komitee (IPC) gut eine Woche vor dem Start mit. Tokio befindet sich bereits seit Anfang Juli und mindestens bis zum 31. August im Notstand, fast täglich gibt es Corona-Rekordzahlen. Bereits bei Olympia durften deshalb keine Fans in die Sportstätten.

Wegen der verheerenden Lage in ihrer Heimat werden zudem keine Athleten aus Afghanistan an den Paralympics teilnehmen. Das teilte das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Montag mit. Für die Sportler gebe es keinen Weg, um nach Tokio zu reisen, hieß es. "Aufgrund der sehr ernsten Situation im Land sind alle Flughäfen geschlossen worden", sagte IPC-Sprecher Craig Spence: "Wir hoffen, dass das Team und die Offiziellen in dieser schwierigen Zeit in Sicherheit bleiben." In Japan hätten die beiden Taekwondo-Kämpfer Zakia Khudadadi und Hossain Rasouli für Afghanistan starten sollen.

Die militant-islamistischen Taliban hatten am Sonntag den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Kabul eingenommen und einen Tag später ihren Sieg verkündet. In dem Kriegsgebiet herrscht seit dem Feldzug der Taliban ein Ausnahmezustand. Mehrere Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht.

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