Jahreswechsel:Von Heynckes bis Totilas: Die Auf- und Absteiger 2013

Frankfurt/Main (dpa) - Mal gewinnt man, mal verliert man. Die Nachrichtenagentur dpa hat die Tops und Flops aus dem Sportjahr zusammengestellt:

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Frankfurt/Main (dpa) - Mal gewinnt man, mal verliert man. Die Nachrichtenagentur dpa hat die Tops und Flops aus dem Sportjahr zusammengestellt:

AUFSTEIGER:

Jupp Heynckes: Mit 68 und am Ende einer ganz langen Fußball-Karriere ganz oben. Meister, Pokalsieger und Champions-League-Gewinner mit dem FC Bayern München. Nach dem Triple trat er am 4. Juni ab - nach über 1000 Bundesliga-Spielen als Profi und Trainer: "Ich sage Ihnen, ich werde erstmal Urlaub machen." Jetzt sieht es ganz nach Rente aus.

Raphael Holzdeppe: Der erste deutsche Stabhochsprung-Weltmeister. In Moskau flog der 23-Jährige aus Zweibrücken mit 5,82 Meter höher als Frankreichs Olympiasieger Renaud Lavillenie und der deutsche Rekordler Björn Otto. Vom kleinen Hallodri zum Helden. "Dreimal die Woche feiern und trotzdem trainieren", das ist nicht mehr angesagt.

Sabine Lisicki: Keine neue Steffi Graf, aber die erste deutsche Wimbledon-Finalistin seit 1999. Im Tennis-Mekka musste sich die 23-Jährige der Französin Marion Bartoli mit 1:6, 4:6 geschlagen geben. Als Trost gab es 931 000 Euro Preisgeld und die Erkenntnis: "Wimbledon hat mich als Mensch und als Profi stärker gemacht."

Felix Neureuther: WM-Zweiter ins Schladming - endlich die begehrte erste Einzelmedaille für den als ewiges Talent geltenden Slalomspezialisten. Der Sohn der Ski-Altstars Rosi Mittermaier und Christian Neureuther verspürte "gewaltige Emotionen" und "Riesengenugtuung".

Thomas Bach: Auf dem Gipfel der Macht. "Uff!!!" war der erste Kommentar des Wirtschaftsanwalts aus Tauberbischofsheim, als er in Buenos Aires zum neunten Präsidenten Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gewählt wurde. Die umstrittenen Spiele in Sotschi werden zur ersten großen Herausforderung für den 59-Jährigen.

Dimitrij Ovtcharov: Löste als neue Nummer 1 im deutschen Tischtennis den langjährigen Dominator Timo Boll ab. Der gebürtige Ukrainer gewann bei der EM die Titel im Einzel und mit der Mannschaft. Bei den German Open in Berlin besiegte der Weltranglisten-Fünfte und Olympia-Dritte seinen Kumpel Boll zum dritten Mal in Serie.

Christina Obergföll: 2013 war ihr Jahr. Weltmeisterin im Speerwurf, Hochzeit mit Trainer Boris Henry. Der heißt jetzt Boris Obergföll, weil er die Wette in Moskau verloren hatte: Da gewann die Offenburgerin nach fünfmal Silber bei Meisterschaften erstmals Gold. Die deutschen Spitzensportler wählten sie zum "Champion des Jahres".

Dennis Schröder: Neuer Kollege aus der Heimat für Superstar Dirk Nowitzki. Das Basketball-Talent erfüllte sich den Traum von der nordamerikanischen Profiliga NBA und bekam einen Vertrag bei den Atlanta Hawks. Der Sohn einer gambischen Mutter und eines deutschen Vaters kam vom Bundesligisten Phantoms Braunschweig.

ABSTEIGER:

Uli Hoeneß: Bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München feierten ihn die Mitglieder als "besten Mann" und der 61-Jährige vergoss öffentlich Tränen. Der Präsident des Triple-Gewinners ist dennoch tief gefallen in diesem Jahr. Im Steuerstrafprozess droht dem geständigen Sünder eine spürbare Strafe.

Betty Heidler: Den Weltrekord hält sie immer noch mit 79,42 Metern. Ansonsten ist der Hammerwerferin in diesem Jahr die Souveränität komplett flöten gegangen. Bei der Leichtathletik-WM in Moskau scheiterte die Frankfurterin in der Qualifikation - wie schon bei der EM 2012. Die größte Enttäuschung ihrer Karriere.

Martin Schmitt: Wieder eine harte Landung für den einstigen Überflieger. Bei der Vierschanzentournee zum Jahresauftakt war der viermalige Skisprung-Weltmeister noch gut dabei, für die WM reichte es schon nicht mehr. Auch beim Weltcup-Auftakt in Klingenthal fehlte der 35-Jährige. Seine Chancen auf ein Olympia-Ticket sind minimal.

Deutsches Eishockey-Team: Erstmals überhaupt die Olympia-Qualifikation vergeigt - und das gegen Italien, Österreich und die Niederlande. Viel Kritik erntete Verbandschef Uwe Harnos, Bundestrainer Pat Cortina durfte weitermachen. Bei der WM wurde als Turnierneunter wenigstens der Abstieg aus der A-Gruppe verhindert.

Martin Heuberger: Der Bundestrainer kann vielleicht gar nicht viel dafür - aber das Ergebnis ist niederschmetternd: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft, 2007 noch Weltmeister, verpasste nach den Olympischen Spielen 2012 auch die Europameisterschaft 2014. Dabei liegt EM-Gastgeber Dänemark so nah.

Norbert Meier: Musste mit Fortuna Düsseldorf nach nur einem Bundesliga-Jahr wieder runter. Neun Tage nach dem bitteren Last-Minute-Abstieg ging der 54-Jährige Trainer. Er hatte den Traditionsclub am 1. Januar 2008 übernommen und aus der 3. Liga in die Erstklassigkeit zurückgeführt.

Totilas: Ein Seuchenjahr für das verletzte Wunderpferd. Es bestritt 2013 keinen einzigen Wettkampf, und die deutsche Equipe wurde ohne ihn Europameister. Außerdem verlor das etwa 10 Millionen teure Dressurpferd seinen Nimbus als teuerster Vierbeiner in einer olympischen Disziplin an das Springpferd Palloubet d'Halong.

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